Ferrari-Aktie: Mit Vollgas zu neuen Höhen

Die Aktie von Ferrari (WKN: A2ACKK) zündete im August den Turbo und erreichte mit 437,80 € ein neues Allzeithoch. Am Mittwoch liegt sie aktuell mit 437,40 € leicht darunter. Der Mehrjahres-Chart zeigt, dass die Aktie sich seit Börseneinführung in einem langfristigen Aufwärtstrend befindet. Kann das so weitergehen?

Strategie der Beschränkung

Während fast alle Autohersteller den Weg der Massenproduktion gehen, geht Ferrari bewusst den Weg der Volumenbeschränkung. Was es nur in begrenzter Form gibt, wird als wertvoll angesehen. Dieses Grundprinzip gibt dem italienischen Autobauer recht, der Erfolg ist nicht nur bei den Geschäftszahlen zu sehen, auch das Renommee der Luxusmarke ist enorm.

In den ersten sechs Monaten wurden mit 3.484 Einheiten lediglich 3% mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. Um regionale Abhängigkeiten zu vermeiden, soll der Absatz in China 10% nicht übersteigen.

Ferrari ist zwar ein Autohersteller, vielmehr jedoch ist es eine Luxusmarke. Der Kundenstamm ist um 10% gestiegen und 40% der Kunden sind jünger als 40 Jahre. Dies ist eine gute Basis für die zukünftige Entwicklung.

Solides Wachstum fortgesetzt

Der positive Trend des ersten Quartals setzte sich auch im zweiten Quartal fort. Hiervon sind die am 1. August veröffentlichten Geschäftszahlen geprägt. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 16% auf 1,7 Milliarden €.

Der Ertrag entwickelte sich analog. Das operative EBITDA verbesserte sich um 14% auf 669 Millionen € und das Nettoergebnis stieg um 24% auf 413 Millionen €.

Insgesamt ist die Entwicklung wie immer als sehr solide zu bezeichnen. Ferrari gelingt es vollumfänglich, die gestiegenen Kosten an die Käufer weiterzureichen.

Prognose angehoben

Die ursprüngliche Jahresprognose wurde aufgrund der guten Entwicklung sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag angehoben. Demnach wird statt einem erwarteten Umsatz von 6,4 Milliarden € jetzt 6,5 Milliarden € erwartet. Statt einem bereinigten EBITDA von 1,77 Milliarden € stehen jetzt 1,82 Milliarden € auf dem Zettel.

Ob dies die letzte Anhebung in diesem Jahr ist, ist eher unwahrscheinlich. Basis für diese gute Entwicklung ist der hohe Auftragsbestand. Dieser sichert die Produktion bis weit in 2026.

Die Einführung der E-Mobilität ist auch schon in der Planung. Die Fertigungshalle ist soweit fertig. Erste Modelle sind für Ende 2025 geplant.

Weitere Höchststände wahrscheinlich

Bei den guten Geschäftszahlen und den guten Aussichten dürften weitere Höchststände des Aktienkurses folgen. Dennoch ist mittlerweile ein Kursniveau erreicht, bei dem Korrekturen wichtig wären. Diese würden den Druck aus der Aktie nehmen und wieder günstigere Einstiegschancen bieten. Besonders stark war der Anstieg im August mit einem Plus von +12%.

Anleger mit hohen Kursgewinnen sollten gelegentlich über eine Realisierung oder zumindest einer Teilrealisierung nachdenken.

Die Mehrzahl der Analysten sieht das ähnlich. Nur RBC sieht weiteres Potenzial, deren Zielkurs liegt bei 468 €. Goldman Sachs mit 420 € sieht die Aktie leicht überbewertet. Kritischer sind JP Morgan mit 385 € und Jefferies mit 375 €.

Mein Fazit: Auf mittlere und längere Sicht dürften neue Höchststände wahrscheinlich sein. Gelegentliche Gewinnmitnahmen sollten jedoch nicht vergessen werden.