Ford-Aktie -8%: Nach Zahlen unter Druck

Prognose gesenkt

Die Aktien des US-Automobilherstellers Ford (WKN: 502391) sind am Dienstag nach Zahlen zum dritten Quartal um über -8% gefallen. Was bedeutet dies mit Blick auf die jüngste Erholungsbewegung und wie sollten sich Anleger nun verhalten?

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Gewinn sinkt, E-Autogeschäft schwach

Wie das Unternehmen nach Börsenschluss mitteilte, stieg der Umsatz in den drei Monaten bis September im Jahresvergleich um 5,5% auf 46,2 Milliarden US$. Das war etwas mehr, als von den Analysten erwartet wurde. Gewinnseitig musste Ford dagegen Abstriche machen. Nach Steuern verdiente der Autobauer 892 Millionen US$ und damit rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Je Aktie betrug der Gewinn 22 Cent nach 30 Cent im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) legte im Jahresvergleich um etwas mehr als 15% auf 2,6 Milliarden US$ zu.  Dazu steuerten Verbrenner 1,6 Milliarden US$ und Nutzfahrzeuge 1,8 Milliarden US$ bei. Getrübt wurde die Bilanz aber durch die Elektroautosparte, die weiterhin tiefrote Zahlen schreibt. Der operative Verlust belief sich im dritten Quartal auf gut 1,2 Milliarden US$.

Prognose runter

Vor diesem Hintergrund senkte das Management um Konzernchef Jim Farley auch seine Jahresziele und rechnet nun mit einem bereinigten operativen Gewinn von etwa 10 Milliarden US$. Damit traut man sich nur noch das untere Ende der ursprünglichen Prognosespanne von 10 bis 12 Milliarden US$ zu, was an der Börse verständlicherweise für Unmut sorgt.

Im Rahmen der Telefonkonferenz mit Investoren erklärte der CEO, dass das Unternehmen weiterhin voll darauf fokussiert sei, Kosten zu senken. Gerade im Geschäft mit Elektrowagen gibt es einen großen Kostendruck aufgrund des Preiskampfes und der aktuell herrschenden Überkapazitäten. Bis zum Jahresende will man die Ausgaben hier um mehr als eine Milliarde US$ senken.

Zudem wolle man bei der Entwicklung neuer E-Modelle zukünftig darauf achten, die Kosten auf dem Niveau der günstigsten Wettbewerber zu halten. Positiv sei laut Farley, dass das Unternehmen schnell auf die Abkühlung im E-Automarkt reagiert habe und stärker auf Hybride setzt.

Lieber an der Seitenlinie bleiben

Der Umstieg auf Elektromobilität ist mit großen Herausforderungen verbunden, gerade in der momentanen Konjunkturphase. Das sieht man nicht nur bei den großen Autobauern in Deutschland/Europa, sondern auch jenseits des Atlantiks. Ob Ford die Transformation erfolgreich bewerkstelligen kann und am Ende zu den Gewinnern in einem hart umkämpften Sektor zählen wird, ist zumindest mit Fragezeichen zu versehen.

Auch die Charttechnik lädt nicht gerade zum Kauf ein. Bestätigen sich die vorbörslichen Verluste im regulären Handel, droht ein Rutsch unter die 50-Tage-Linie (SMA50). Damit würde es zu einem Test des Aufwärtstrends von Anfang August kommen. Wird dieser nach unten durchbrochen, müssten Rücksetzer bis 10 US$ und weiter zu den prominenten Tiefs bei 9,63 und 9,49 US$ einkalkuliert werden.

Fundamental erscheint die Ford-Aktie auf dem aktuellen Niveau mit einem KGV von 6,5 und einer Dividendenrendite von 6,3% zwar durchaus attraktiv, doch sehe ich gerade nach den jüngsten Zahlen andere Autowerte deutlich im Vorteil.

ℹ️ Ford in Kürze

  • Die Ford Motor Company mit Sitz in Detroit im US-Bundesstaat Michigan ist einer der ältesten, traditionsreichsten und größten Autohersteller der Welt.
  • Mit einem Absatz von 4,4 Millionen Fahrzeugen (2023) ist Ford der siebtgrößte Autobauer weltweit.
  • Gegründet 1903 durch Henry Ford, sorgte der Autohersteller durch die Einführung der Fließbandproduktion im Jahr 1913 für eine Revolution in der Automobilproduktion.
  • Ford ist Mitglied im US-Aktienindex S&P 500 und derzeit an der Börse ca. 45 Milliarden US$ wert.

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