Ford-Aktie: Hier schrillen die Alarmglocken
Die Ford-Aktie (WKN: 502391) gab am Mittwoch etwa -2% auf 12,93 US$ nach. Grund war eine Podiumsdiskussion, bei der auch CFO und CEO anwesend waren und dabei Besorgniserregendes über die aktuellen Probleme des Unternehmens bekannt gaben.
Die Ford Motor Company ist bezogen auf die Absatzzahlen im Jahr 2020 der sechstgrößte Autohersteller weltweit. Vor über 100 Jahren hat der Konzern die Fließbandproduktion eingeführt und damit in der neu entstehenden Automobilindustrie für einen radikalen Umbruch gesorgt. Die nächste große Neuordnung in der Branche, den Umstieg auf Elektroautos, will das US-Unternehmen bis Ende des Jahrzehnts vollziehen. Aktuell ist das Unternehmen an der Börse 51,54 Milliarden US$ wert.
Dysfunktion bei Ford
Gestern, während einer Kamindiskussion auf der Wolfe Research Global Auto Conference, sprachen CEO Jim Farley und CFO John Lawler über die „Dysfunktion“ im Unternehmen und die Notwendigkeit einer besseren Umsetzung beim Autobauer. Dass diese Schritte mit Blick auf den Abstand, den die Konkurrenz gewonnen hat, dringend notwendig sind, bleibt ohne Zweifel. Und doch überraschte die harte Rhetorik des Managements die Anleger.
So erklärte Farley zunächst, dass es in der modernen Autoindustrie fast ausschließlich um die Schnelligkeit und Effizienz der Ausführung gehe. Ein Negativbeispiel, wo dies noch nicht zu beobachten sei, ist laut dem CEO Ford selbst.
So haben Probleme in der Lieferkette und Produktionsausfälle dazu geführt, dass im vierten Quartal 2 Milliarden US$ „auf dem Tisch blieben“. Um diese Art von Problemen zu beheben, sagte er, müsse das Unternehmen größere Änderungen vornehmen, die über einfache Kostensenkungen hinausgehen.
Änderungen müssen dringend her
So sagte Farley weiter:
Wir können die Kosten senken und Personal abbauen, das geht sehr schnell. Wir werden alles Nötige tun. Aber die Realität ist, dass, wenn Sie die Effizienz von Engineering, Lieferkette und Fertigung nicht verketten, [die Ineffizienzen] wieder wachsen werden … wir haben uns deswegen entschieden, eine grundlegendere Änderung im Unternehmen vorzunehmen.
Wie dramatisch das Problem sei, erklärte anschließend CFO Lawler. Dieser sprach davon, dass das Unternehmen gegenüber vielen Konkurrenten einen Kostennachteil von etwa 7 bis 8 Milliarden US$ habe.
Dieser setzte sich aus 3 bis 4 Milliarden US$ an Materialkosten, 1 Milliarde US$ an Garantiekosten und etwa 3 Milliarden US$ an Strukturkosten zusammen.
Dementsprechend riefen beide Führungskräfte nochmals dazu auf, buchstäblich das „Verhalten des Unternehmens“ zu ändern, um die riesige Transformation von Ford in die E-Mobilität zu gewährleisten. Gleichzeitig mahnte Farley aber auch an, dass eine solche Entwicklung Zeit brauchen werde und nicht gänzlich von heute auf morgen möglich sei.
Aktie vorerst ruhen lassen
Wie sollten Anleger mit der Situation umgehen? Konkret heißt es erst mal die Füße stillhalten und abwarten, denn die momentane Lage bei Ford scheint für ein Investment zu ungewiss.
Wer trotzdem Interesse an einem Kauf hat, sollte sich die Aktie eher auf die Watchlist legen und darauf warten, dass das Management den großen Worten auch Taten folgen lässt.
Auch charttechnisch erscheint diese Strategie sinnvoll, da sich die Aktie seit dem Hoch im Januar 2022 immer noch in einem starken Abwärtstrend befindet.
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