Fortinet-Aktie -24%: Jetzt auf den Rebound setzen?
Es ist schon wieder geschehen: Die Fortinet-Aktie (WKN: A0YEFE) schmiert am Freitag vorbörslich böse ab, nachdem die neuen Umsatzprognosen hinter den Markterwartungen zurückgeblieben sind. Gut informierte Anleger wissen jedoch: Es läuft beileibe nicht alles schlecht beim Nutznießer der KI- und Cloud-Trends.
ℹ️ Fortinet vorgestellt
Fortinet entwickelt und vermarktet Cybersicherheits- und Netzwerklösungen für Unternehmens- und Regierungskunden. Zum Portfolio des Tech-Konzerns mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, gehören Firewalls, Antiviren-Programme, Intrusion Detection und Endpunktsicherheit. Die Marktkapitalisierung beträgt nach dem Kurssturz knapp 35 Milliarden US$.
Kursrutsch nach eingedampfter Umsatzprognose
Rund 10 Milliarden US$ Börsenwert haben sich bei Fortinet am Freitag vorbörslich in Luft aufgelöst, nachdem das Unternehmen für das Schlussquartal einen überraschend schwachen Umsatz prognostiziert hat. Auf der Kurstafel wird derzeit ein Absturz von -24% auf 44,10 US$ angezeigt.
In ihrer Q4-Guidance stellten die Kalifornier Einnahmen in einer Spanne von 1,38 bis 1,44 Milliarden US$ in Aussicht – deutlich unter dem Analystenkonsens von 1,5 Milliarden US$. Der Cyber-Sicherheitsexperte begründete seinen vorsichtigen Ausblick damit, dass sich seine Kunden angesichts der unsicheren Wirtschaftslage mit Ausgaben derzeit zurückhalten.
Damit reduziert sich der Zielbereich für das Gesamtjahr ebenfalls von der vorherigen Schätzung (5,35-5,45 Mrd. US$) auf 5,27 bis 5,33 Milliarden US$. Die Wallstreet war zuvor von 5,4 Milliarden US$ ausgegangen.
Ertragslage weiterhin stark
Durch die positiven Ertragszahlen, die Fortinet in dem Quartalsbericht mitlieferte, ließen sich die angefressenen Anleger nicht umstimmen. Das Unternehmen meldete für Q3 einen Gewinn je Aktie (Non-GAAP-EPS) von 0,41 US$ – deutlich mehr, als die Analysten auf dem Zettel hatten (0,36 US$). Für das laufende Vierteljahr haben die Kalifornier zudem EPS zwischen 0,42 und 0,44 US$ prognostiziert und die Markterwartungen (0,42 US$) damit mindestens erfüllt.
Für das Gesamtjahr ergibt sich damit für den Gewinn je Aktie eine Schätzungsspanne von 1,54 bis 1,56 US$. Damit hebt Fortinet seine bisherige Prognose (1,49-1,53 US$) über den Konsens von 1,51 US$.
Im Wachstumsfeld zwischen KI und Cloud
Die Geschichte wiederholt sich: Schon Anfang August ist die Fortinet-Aktie zweistellig abgestürzt, nachdem das Unternehmen im Rahmen des Q2-Berichts seine Umsatzprognose gesenkt hatte. Auch damals hatte es Anleger wenig geschert, dass die IT-Schmiede gleichzeitig auch seinen Margenausblick angehoben hatte.
Aus meiner Sicht hat Fortinet fraglos eine vielversprechende Zukunft in der KI-gesteuerten Cloud-Sicherheit. Die Nachfrage nach den entsprechenden Tools ist sehr plötzlich rasant durch die Decke gegangen. Eine erste Konsolidierung angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten für 2024 war zu erwarten.
Wohl nicht der letzte Nackenschlag
Das ändert nichts daran, dass die Kalifornier starke Finanzkennzahlen aufzuweisen haben – insbesondere was die Rendite auf das investierte Kapital angeht, die 2022 bei sagenhaften 39% lag.
Der vor einem Jahr losgetretene KI-Hype hat die Fortinet-Aktie jedoch zu schnell und zu hoch steigen lassen. Es war abzusehen, dass es in einem herausfordernden Wirtschaftsumfeld zu Enttäuschungen kommen wird – vor allem in Bezug auf das jährliche Einnahmenwachstum, das sich zuletzt außerordentlich im Bereich von 20% bewegt hat.
Bei rund 45 US$ ist der US-Titel nun auf ein aus meiner Sicht vernünftiges Preisniveau für einen Einstieg gefallen. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, dass die Kalifornier spätestens Anfang Februar mit ihren Prognosen ein weiteres Mal zurückrudern müssen und damit erneut einen Kursrückschlag verursachen.
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