Freeport-McMoran: Aktie legt nach Zahlen kräftig zu

Matthias Schulze
25.10.22

Der  amerikanische Kupferproduzent Freeport-McMoRan (WKN: 896476) präsentierte letzte Woche seine Zahlen für das dritte Quartal und lieferte solide Ergebnisse. Dem Markt gefielen die Nachrichten und die Aktie schnellte zeitweise um mehr als +12% nach oben. Ist der Optimismus begründet oder sollten Anleger hier abwarten?

Freeport-McMoRan ist ein internationaler Bergbaukonzern, der sich auf die Förderung von Kupfer, Gold und Molybdän spezialisiert hat. Zum Portfolio gehören außerdem Erdgas- und Erdölvorkommen. Der Firmensitz befindet sich in Phoenix, Arizona. Das Unternehmen gilt nach dem chilenischen Konzern Codelco als zweitgrößter Kupferförderer weltweit. Die betriebseigenen Kupferminen, Hütten und Schmelzanlagen verteilen sich über Indonesien sowie Nord- und Südamerika. Die Marktkapitalisierung des Konzerns liegt zurzeit bei etwa 45 Milliarden US$.

Aktie pendelt seitwärts

Charttechnisch befindet sich die Aktie von Freeport-McMoRan in einer Korrekturphase. Das Hoch erreichte der Kupferförderer im März bei 51,93 US$. Auslöser für den Run auf die Papiere war der Ukraine-Konflikt und der Versuch der Märkte, auf eine mögliche Verknappung von Rohstoffen zu reagieren.

Im Juli endete dieser Höhenflug jäh und die Aktie notierte bei ihrem bisherigen Jahrestief von 25,82 US$. Seitdem hat sich der Kurs in einer Handelsspanne von 26 US$ bis 33 US$ eingependelt. Hoffnungen auf einen Ausbruch gab es nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen letzte Woche. Allerdings setzte der Abverkauf bei 32 US$ ein.

Drittes Quartal übertrifft Prognose leicht

Im dritten Quartal weitete Freeport-McMoRan seine Produktion im Kupfer- und Goldsektor aus und übertraf seine eigene Prognose vom Juli 2022. Die Kupfererlöse legten um 4% auf 1,1 Milliarden Pfund zu. Die Goldverkäufe konnten um 20% auf 480.000 Unzen gesteigert werden.

Einziger Wermutstropfen war eine abnehmende Molybdän-Produktion. Sie erreichte lediglich 17 Millionen Tonnen. Prognostiziert wurden 21 Millionen Tonnen. Dies geht auf ein geringeres Auftreten von Molybdän als Nebenprodukt der Kupferproduktion zurück.

An der Ergebnisprognose für das laufende Jahr hält das Management fest und sieht keinen Korrekturbedarf.

Kupfer bleibt gefragt

Der CEO von Freeport McMoRan, Richard Adkerson, bewertet die Lage des Kupfermarkts folgendermaßen:

Die Fundamentaldaten der physischen Märkte bleiben angespannt, wie die niedrigen Niveaus der globalen Lagerbestände zeigen. Der globale Kundenstamm von FCX ​​meldet eine gesunde Nachfrage nach Kupfer. FCX ist der Ansicht, dass die Aussichten für die Fundamentaldaten von Kupfer mittel- und langfristig günstig bleiben. Studien deuten darauf hin, dass sich die Nachfrage nach Kupfer aufgrund des globalen Trends in Richtung Dekarbonisierung in 15 Jahren verdoppeln könnte.

Mit dieser Einschätzung sieht sich das Management von Freeport-McMoRan für die Zukunft gut aufgestellt. Trotz geopolitischer und weltwirtschaftlicher Unsicherheiten schreibt der Konzern schwarze Zahlen, hat volle Kassen und überschaubare Schulden.

Darüber hinaus übernimmt sich der Konzern bei der diesjährigen Dividende von 0,60 US$ je Aktie nicht, sondern achtet auf ein konservatives Ausschüttungsverhältnis (payout ratio) von 18%. Beim aktuellen Aktienkurs entspricht das einer Dividendenrendite von knapp 2%.

Fazit: Basis-Invest bei Kupfer

Die Aktie von Freeport bleibt ein Basis-Investment im Kupfersektor. Ohne das rötlich schimmernde Metall ist die Umsetzung aller ambitionierten Pläne der EU und des Westens, ihre Industrie zu dekarbonisieren, hinfällig. Auch ein neues Zeitalter der Elektrifizierung und Mobilität ist ohne Kupfer nicht denkbar.

Zur Erinnerung: In jedem batteriebetriebenen Elektroauto wird drei- bis viermal so viel Kupfer verbaut wie in einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Daher bleibe ich bei den Aussichten für Kupfer langfristig bullish.

Was für die Aktie von Freeport-McMoRan spricht, ist das günstige Kosten- und Produktionsprofil. Der Konzern betreibt im pazifischen Feuerring Westneuguineas eine der größten Kupferminen der Welt: die Grasberg-Mine. Das Kupfer- und Goldbergwerk ist seit 1973 in Betrieb und hat sehr niedrige Förderkosten.

Last but not least: die Bewertung. Mit einem KGV von 12 ist Freeport-McMoRan leicht unterbewertet. Deutlich kleinere Kupferproduzenten wie Southern Copper (WKN: A0HG1Y) oder Antofagasta (WKN: 867578) haben mit einem KGV von 12 und 14 ähnliche Bewertungsverhältnisse. Deutlich darunter liegt der Bergbauriese BHP mit einem KGV von 6.

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