Fresenius Medical Care-Aktie: Kaufen, halten oder verkaufen?

Die Fresenius Medical Care-Aktie befindet sich nach einer längeren Seitwärtsbewegung seit August in einem starken Aufwärtstrend. Was ist aus Anlegersicht jetzt ratsam?

Effizienzsteigerungsprogramm zeigt Wirkung

Nachdem die Restrukturierung des Konzerns beschlossen und begonnen wurde, zeigt das Transformationsprogramm „FMC25“ immer mehr Wirkung. Ziel dabei ist es sich auf ertragsreiche Geschäftsfelder zu konzentrieren und die Ertragslage deutlich zu verbessern.

Der Quartalsbericht vom 5. November zeigt bereits deutliche Resultate. Das operative Ergebnis im dritten Quartal verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43% auf 463 Millionen €. Auf Sicht der ersten neun Monate legte es um 21% auf 1,1 Milliarden € zu. Das Konzernergebnis explodierte im dritten Quartal von 84 auf 213 Millionen €. Für die ersten neun Monate legte es von 311 auf 471 Millionen € zu, hier machen sich die beiden schwächeren Vorquartale bemerkbar.

Beim Free Cashflow trat ebenfalls eine Verbesserung ein – er erhöhte sich von 620 auf 815 Millionen €.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung gut, dies gilt insbesondere für die Ertragslage.

Jahresprognose bestätigt

Im Hinblick auf das bisher Erreichte gibt das Unternehmen sich auch für den Rest des Jahres zuversichtlich. Die Prognose für 2024 wurde bestätigt. Demnach wir mit einem Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Das operative Ergebnis soll um 16 bis 18% zulegen – bisher wurde ein Wachstum im mittleren bis hohen Zehnerbereich erwartet.

Für das nächste Geschäftsjahr soll die operative Ergebnismarge bei 10 bis 14% liegen, derzeit beträgt sie 7,7%. Bis 2025 sollen die nachhaltigen Kosteneinsparungen insgesamt bei 650 Millionen € liegen.

Portfoliobereinigung teilweise umgesetzt

Ein weiterer Baustein des Transformationsprogramms ist die Optimierung des Firmenportfolios. Hierzu sind Verkäufe von nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Kliniken vorgesehen.

In drei Südamerikanischen Ländern wurden Kliniken im Wert von 650 Millionen € verkauft. Davon sind bereits 500 Millionen € zugeflossen.

Korrektur abwarten

Der starke Kursanstieg um rund ein Drittel seit August macht einen Einstieg auf dem jetzigen Niveau uninteressant. Am Donnerstag verbessert sie sich leicht und steht bei 44,80 €. Das Unternehmen bewegt sich in die richtige Richtung, allerdings dauert es noch einige Zeit, bis das Transformationsprogramm seine volle Entfaltung zeigt.

Der Kursanstieg ist berechtigt, aus meiner Sicht sollten Anleger vorerst jedoch eine stärkere Kurskorrektur abwarten. Diese Einschätzung vertritt auch JP Morgan, deren fairer Kurs liegt bei 37,30 €. Goldman Sachs ist mit ihrem Zielkurs von 52 € deutlich zuversichtlicher. Hier blicken die Analysten ins Jahr 2026 und erwarten dann ein dynamisches Wachstum.

Was für die Aktie spricht ist die Dividendenrendite. Die zuletzt gezahlte Dividende von 1,19 € entspricht aktuell einer Rendite von 2,7%. Aufgrund der Ertragsverbesserung könnte eine Anhebung der Dividende kommen.

Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau sollten Anleger vorerst eine Korrektur abwarten.

Wer langfristige Renditen im Biotechsektor sucht, sollte sich hingegen Evotec genauer ansehen. Unser neuer Report liefert eine fundierte Analyse dieses spannenden SDAX-Wertes.