Fresenius, RWE, Bayer, DHL Group: DAX-Überblick
Der DAX (WKN: 846900) hat am Dienstag den zweiten Tag in Folge leichte Verluste hinnehmen müssen, präsentiert sich aber weiterhin sehr stabil. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte knapp 18 Punkte ein und ging -0,1% tiefer mit 17.698 Punkten aus dem Handel. Zu den größten Verlustbringern gehörten die Aktien von Bayer und DHL Group, Fresenius und RWE zogen deutlich an.
Die deutschen Standardwerte starteten mit einem Abwärts-Gap in den Tag und rutschten nach einer Stunde auf das Tagestief von 17.643 Punkten. Im Unterstützungsbereich von 17.650 Punkten griffen die Anleger wieder zu und verhalfen dem Index zu einer Erholung.
Am frühen Nachmittag wurde das morgendliche Gap geschlossen. Das Tageshoch erreichte der DAX rund eine halbe Stunde nach Eröffnung der Wall Street bei 17.746 Punkten. Nach Korrekturen an den US-Märkten ging es im späten Handel aber auch hierzulande wieder etwas nach unten.
Anleger nehmen den Fuß vom Gas
Nach der jüngsten Rekordjagd zeigen sich an den Märkten kleinere Ermüdungserscheinungen, Sorgen müssen sich Anleger aber keine machen. Im Sinne eines gesunden Aufwärtstrends gehören kleinere Gegenbewegungen einfach dazu. Zudem fehlen dem Markt aktuell die Impulse von den US-Börsen, die seit dem Wochenstart ebenfalls tiefer tendieren.
Größere Verkaufsbewegungen sind indes nicht zu beobachten. So standen am Ende des Tages wie schon am Montag nur minimale Verluste von -0,1% auf den Kurstafeln. Zum Wochenstart war der DAX um -0,11% gefallen.
Die abwartende Haltung der Anleger ist auch damit zu erklären, dass im weiteren Wochenverlauf noch einige Termine auf der Agenda stehen. Am Donnerstag tritt die EZB zur nächsten Sitzung zusammen. Auch wenn der Leitzins unangetastet bleiben dürfte, erhoffen sich Marktteilnehmer Hinweise auf den Beginn des Zinssenkungsprozesses. Spannend wird auch der weitere Inflations- und Wachstumsausblick sein.
Außerdem blicken Investoren auf die am Mittwoch beginnenden Anhörungen von Fed-Chef Powell vor dem US-Kongress. Er dürfte erneut betonen, dass es keine Eile gibt, die Zinsen zu senken. Die meisten Marktteilnehmer rechnen aktuell mit ersten Zinssenkungen im Juni.
China und Konjunkturdaten im Blick
Negative Signale kamen am Morgen aus dem fernen Osten. In China findet aktuell der Volkskongress statt. Zum Auftakt hat die Regierung zwar erneut ein Wachstumsziel von 5% ausgegeben, sich aber gleichzeitig auch ehrgeizige Ziele zur Reduktion des Energiebedarfs gesetzt. Während Chinas Festlandbörsen ohne große Veränderungen blieben, kam der Hang Seng Index in Hongkong wieder deutlich zurück.
Derweil geht der Inflationsdruck in der Eurozone weiter zurück. Die Erzeugerpreise sind im Januar im Jahresvergleich um 8,6% gesunken, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Die Preise auf Herstellerebene gelten als Vorboten für die Verbraucherpreise, die sich dem EZB-Ziel von 2% weiter annähern dürften.
Zudem hat sich der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft in der Eurozone im Februar stärker aufgehellt als erwartet. Er stieg auf den höchsten Stand seit Sommer 2023, signalisiert aber weiterhin einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität.
Fresenius legt zu, Bayers Kursverfall geht weiter
Zu den Top-Performern im DAX zählten am Dienstag die Aktien von Fresenius, die tags zuvor noch deutlich gefallen waren. Sie profitierten von deutlichen Kursgewinnen bei der Dialyse-Tochter FMC nach einer Studie des Pharmakonzerns Novo Nordisk. Die Papiere von RWE legten mit einem Plus von fast +3% ebenfalls deutlich zu und könnten nach dem jüngsten Negativlauf vor einer Trendwende stehen.
Aktien von DHL Group litten unter einer Abstufung durch die französische Investmentbank Société Générale (von Buy auf Hold) und verloren -1,7%. Noch schlimmer erging es den Anteilsscheinen von Bayer, die nach Zahlen um weitere -7,57% einbrachen und ein neues Tief seit fast 20 Jahren erreichten. Vor allem die Nachricht, dass es vorerst keine Aufspaltung geben wird, trieb die Anleger in die Flucht.
DAX mit weiteren Abgaben
Der Dax hat nach zuvor sieben Gewinntagen in Serie nun zwar den zweiten in Folge Abgaben hinnehmen müssen, präsentiert sich aber weiterhin sehr robust. Großangelegte Verkäufe lassen weiter auf sich warten. So bleibt das Rekordhoch vom vergangenen Freitag bei 17.816 Punkten in Schlagdistanz.
Auch die nächste 1.000er-Schwelle liegt gerade einmal 300 Punkte bzw. +1,7% entfernt. Der Rutsch unter die 17.700-Punkte-Marke dürfte daher zu verschmerzen sein.
Angesichts des weiterhin überkauften Zustandes im DAX ist das Risiko von weiteren Korrekturen aber durchaus vorhanden. Zumal auch die US-Börse aktuell etwas tiefer tendiert. Fällt der Markt unter die Marke von 17.500 Punkten zurück, steigen die Chancen für einen Rücksetzer bis auf 17.200 Punkte.
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