Fresenius: Zuversicht steigt – auch für die Aktie?
Die Aktie des Gesundheitskonzerns Fresenius (WKN: 578560) reagierte auf die Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr am Mittwoch nur mit einem geringen Kursanstieg. Aktuell notiert sie bei 26,30 €. Insgesamt verlief die Kursentwicklung seit Jahresanfang 2023 in einer Range von 23 bis 31 € extrem volatil. Lohnt sich hier ein Investment?
ℹ️ Fresenius vorgestellt
- Die Fresenius SE & Co. KGaA ist ein international tätiger Gesundheitskonzern. Das Unternehmen bietet Gesundheitsprodukte und Dienstleistungen an und betreibt mit Helios die größte Kliniken-Gruppe Europas.
- Neben dem Hauptsitz im hessischen Bad Homburg ist der Konzern weltweit tätig.
- Die Aktie ist im DAX gelistet. Der Börsenwert liegt derzeit bei knapp 14,6 Milliarden €.
Starkes viertes Quartal und Prognose erreicht
Die Transformation des Konzerns beginnt so langsam zu greifen. Wie aus dem am 21. Februar veröffentlichten Quartalsbericht hervorgeht, fiel das vierte Quartal stark aus. Der operative Ertrag wuchs stärker als der Umsatz.
Auch auf Jahressicht sind die vorläufigen Geschäftszahlen zufriedenstellend ausgefallen. Der Konzernumsatz verbesserte sich währungsbereinigt um 6% auf 22,3 Milliarden €. Hierzu trugen alle Geschäftssegmente bei.
Das bereinigte EBIT verbesserte sich auf Jahressicht um 2% und liegt bei 2,3 Milliarden €. Das Effizienzprogramm #FutureFresenius zeigte schon deutliche Spuren. Die operative Ergebnisverbesserung lag bei 280 Millionen €; damit wurde der angestrebte Wert von 200 Millionen € deutlich übertroffen.
Die Transformation bei Fresenius Vamed kommt ebenfalls gut voran, hier wurde zum wiederholten Mal ein positives EBIT erzielt. Aufgrund von höheren Zinsbelastungen und höheren Steuern sank das Konzernergebnis um 14% auf 1,5 Milliarden €.
Der operative Cashflow liegt bei 2,1 Milliarden €, laut Unternehmensangaben ein starker Wert. Insgesamt kommt der hessische Konzern bei seiner Transformation gut voran.
Michael Sen, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, kommentiert die Entwicklung so:
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir entscheidende Weichen gestellt und Fresenius wieder auf Kurs gebracht. Mit #FutureFresenius treiben wir Verbesserungen im gesamten Unternehmen voran und schaffen Wert.
Positiver Ausblick erwartet
Im laufenden Geschäftsjahr wird eine beschleunigte Ergebnisverbesserung erwartet. Hier soll sich dann das Kostensenkungsprogramm deutlich bemerkbar machen. Die eingesparten Kosten sollen zwischen 330 und 350 Millionen € liegen.
Konkret wird ein Konzernumsatzwachstum von 3 bis 6% erwartet. Das bereinigte EBIT soll um 4 bis 8% ansteigen. Ein wichtiges Ziel für 2024 und darüber hinaus ist die Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stiegen diese um 8% auf 15,8 Milliarden € – daraus ergibt sich ein Verschuldungsgrad von 3,76x. Dieser soll bis Jahresende auf 3 bis 3,5x sinken.
Was bedeutet das für die Kursentwicklung?
Die bisherige volatile Kursentwicklung ließ keinen klaren Trend erkennen. Im Mehrjahreschart ist jedoch erkennbar, dass eine Bodenbildung eingetreten ist. Ich erwarte auch weiterhin einen volatilen Verlauf, allerdings in einer schmaleren Range. Den fairen Aktienwert sehe ich aufgrund der positiven Entwicklung mittelfristig bei 33 €.
Dass die Aktie Potenzial nach oben hat, sehen alle Analysten so. Dennoch sind die Erwartungen sehr unterschiedlich. JPMorgan mit 32,50 € und Barclays mit 36 € liegen eher bei meiner Einschätzung. Die Berenberg Bank mit 44,50 € sowie Warburg Research mit 40 € sind deutlich zuversichtlicher. Sie halten die Jahresprognose für konservativ.
Was für die Aktie spricht, ist die momentane Dividendenrendite von 3,7%. Ob die Aktionäre von der Ertragsverbesserung profitieren, ist vorerst ungewiss.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung. Anleger müssen jedoch mit Schwankungen rechnen.
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