FREYR Battery-Aktie: Ist der Fall noch aufzuhalten?
Die FREYR Battery-Aktie (WKN: A3CT9J) verlor am Donnerstag sage und schreibe ein Drittel ihres Wertes und sackte auf ein neues Allzeittief ab. Warum lässt sich der tiefe Fall des norwegischen Batterieherstellers nicht aufhalten?
ℹ️ FREYR Battery vorgestellt
FREYR Battery ist ein norwegischer Hersteller von Batteriezellen. Das 2018 gegründete Unternehmen baut derzeit im norwegischen Mo i Rana eine Giga-Factory zur Herstellung von Batterien auf. Darüber hinaus plant FREYR den Bau weiterer Fabriken in Finnland und den USA. Die für 2025 geplante Produktionskapazität von 50 GWh soll bis 2030 vervierfacht werden. Das Unternehmen ist derzeit mit 290 Millionen US$ an der Börse bewertet.
Wer glaubt noch an die Zukunft?
Die Quartalszahlen und die dazugehörige Kommentierung des FREYR Battery-Managements geben überhaupt keinen Anlass dazu, an eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu glauben.
FREYR Battery erwirtschaftet immer noch keine Umsätze. Auch im abgelaufenen dritten Quartal steht in der Zeile für Erlöse eine Null. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Batteriehersteller einen homöopathischen Gesamterlös in Höhe von 3 Millionen US$. Erst im kommenden Jahr soll mit 52 Millionen US$ ein sichtbares Umsatzniveau erreicht werden.
Nicht viel besser sieht es in Sachen Ergebnis aus. Aufgrund fehlender Umsätze steckt FREYR Battery noch tief in den roten Zahlen. Das Ergebnis je Aktie lag mit -0,07 US$ zwar deutlich über dem erwarteten Verlust von -0,30 US$. Wann FREYR Battery die Gewinnschwelle erreichen wird, ist jedoch völlig unklar.
Hinzu kommt, dass sich ein Abschnitt in der Kommentierung der Quartalsergebnisse überhaupt nicht gut anhört, und zwar: „FREYR hat beschlossen, die Ausgaben für Giga Arctic im Jahr 2024 zu minimieren.“ Konkret bedeutet das, dass das Unternehmen aus Geldmangel bei einem seiner Vorzeigeprojekte den Rotstift ansetzen muss. Zukunft hört sich anders an.
Allzeittiefs am laufenden Band
Das Chartbild der FREYR Battery-Aktie treibt Anlegern die Tränen in die Augen. Seit einem Jahr befindet sich das Papier in einem extremen Abwärtstrend, in dessen Zuge es -85% seines Wertes eingebüßt hat. Alle Widerstände des vergangenen Jahres wurden in rascher Abfolge durchbrochen und die FREYR Battery-Aktie fällt fast im Wochentakt auf neue Allzeittiefs. Ein Boden ist nicht in Sicht.
Kein Geld und zu viel Wettbewerb
FREYR Battery benötigt neues Kapital, um seine ambitionierten Zukunftspläne (Gigafactories in Finnland und den USA) umzusetzen. Woher dieses Kapital kommen soll, ist derzeit noch ungewiss. Angesichts des in den Keller sinkenden Kurses der FREYR Battery-Aktie wird eine Kapitalerhöhung zunehmend unattraktiv.
Außerdem gibt es das Problem, dass FREYR Battery ein Latecomer auf dem Batteriemarkt ist. Chinesische, koreanische und japanische Hersteller haben einen Vorsprung von mehreren Jahren. Erschwerend kommt hinzu, dass die USA und Kanada derzeit massive Investitionsanreize für erneuerbare Energien bieten, auf die Norwegen und die EU noch keine Antwort gefunden haben.
Vor diesem Hintergrund rate ich Anlegern, bis auf Weiteres die Finger von der FREYR Battery-Aktie zu lassen. Es ist völlig unklar, wann, wo und wie sich das Unternehmen das dringend benötigte frische Kapital beschaffen will.
Erst wenn diese Frage geklärt ist und der Batteriehersteller zeigt, dass er geplante Umsätze tatsächlich realisiert, ist die Aktie einen erneuten Blick wert.
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