Fuchs: Es läuft wie geschmiert – und die Aktie?

Die Vorzugsaktie von Fuchs, vormals Fuchs Petrolub, (WKN: A3E5D6) ist am Freitag mit einem Minus von 1,7% aus dem Markt gegangen und notiert aktuell bei 37,25 €. Damit ist der Kursverlust vom Mai wieder weitestgehend aufgeholt. Die guten Halbjahreszahlen konnten dem Kurs keinen Schub verleihen. Was bedeutet das für die künftige Entwicklung?

Fuchs Petrolub

Fuchs vorgestellt
Fuchs entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Schmierstoffe und verwandte Spezialitäten für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche. Das Unternehmen, das 1931 in Mannheim gegründet wurde, beschäftigt weltweit über 6.000 Mitarbeiter in 57 operativ tätigen Gesellschaften. Fuchs ist der weltweit größte Anbieter unter den unabhängigen Schmierstoffherstellern. Jüngst sind die Mannheimer in den Batteriemarkt eingestiegen. Die Marktkapitalisierung beträgt 2,55 Milliarden €.

Wachstum zweistellig ausgefallen

Die gute Geschäftsentwicklung des ersten Quartals hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt. Insgesamt blickt das Unternehmen auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr. Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise konnten vollständig an die Kunden weitergereicht werden. Somit sind Umsatz und Ertrag wesentlich durch höhere Absatzpreise getrieben.

Der Halbjahresumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11% auf 1,82 Milliarden €. Hierzu haben alle Märkte und Segmente beigetragen.

In gleichem Maße verbesserte sich das operative EBIT, es stieg ebenfalls um 11% auf 200 Millionen €. Die sich daraus ergebende operative Marge blieb mit 11% auf dem Vorjahresniveau. Auch der Nettogewinn verbesserte sich um 9% und landete bei 141 Millionen €.

Insgesamt ist die Entwicklung als gut zu bezeichnen. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Verbesserung fast nur auf den Preiserhöhungen beruht. Ein Volumenwachstum wäre vorteilhaft gewesen.

Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender, kommentierte die Entwicklung so:

Nach dem guten ersten Quartal haben wir mit einem EBIT von 97 Millionen Euro auch im zweiten Quartal planmäßig nachgelegt. Das erste Halbjahr liegt mit einem EBIT-Anstieg von 11&  auf 200 Millionen Euro auf Kurs für unsere Ganzjahresprognose.

Prognose beibehalten

Die Geschäftsentwicklung liegt im Rahmen der Unternehmenserwartungen. Daher wurde die Jahresprognose beibehalten. Für 2023 wird ein Umsatz um 3,6 Milliarden € erwartet. Das operative EBIT soll dann bei 390 Millionen liegen – im Vorjahr wurden 365 Millionen € erzielt.

An der mittelfristigen Prognose bis 2025 mit einem EBIT von 500 Millionen wird ebenfalls festgehalten.

Strategie „Fuchs 2025“ schreitet voran

Mit diesem ehrgeizigen Strategieprogramm will der Konzern bis 2025 seine Marktposition weiter verbessern. Bis dahin soll die Technologieführerschaft in diesem Marktsegment erreicht werden. Hierzu werden die bereits vorhandenen Stärken ausgebaut und die Konzernorganisation global ausgerichtet werden. Ein wesentliches Ziel ist, die EBIT-Marge auf 15% zu verbessern.

Bei der Umsetzung befindet sich das Mannheimer Unternehmen auf einem guten Weg.

Wie geht's weiter?

Der Kurseinbruch in 2022 ist wieder weitestgehend ausgeglichen, der Rückstand zum damaligen Ausgangspunkt von rund 40 € beträgt nur noch 6%. Die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Ertragsverbesserung, rechtfertigten den bisherigen Kursanstieg.

Der Rückgang im Mai ist ebenfalls positiv zu sehen, hierdurch wurde eine gute Basis für erneute Anstiege geschaffen. Der jetzige Anstieg dürfte noch nicht sein Ende gefunden haben. Mein Zielkurs liegt bei 42 €, das entspricht einem aktuellen Potenzial von rund +11%. Die Marktteilnehmer dürften positiv auf die weitere Geschäftsverbesserung reagieren.

Insgesamt sind die Analysten ebenfalls zuversichtlich. Die Baader Bank stimmt mit meinem Zielkurs von 42 € überein. Barclays mit 45 € und die Deutsche Bank mit 47 € sind etwas optimistischer. Die Einschätzung der Deutschen Bank halte ich momentan für etwas zu euphorisch. Langfristig ist dieses Kursniveau zu rechtfertigen.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung, die momentane Dividendenrendite beträgt rund 2,8%. Da es hier immer wieder zu größeren Schwankungen kommt, sollten Kursgewinne auch mal realisiert werden.

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