Fuchs Petrolub: Nimmt die Aktie wieder Schwung auf?
Die Vorzugsaktie von Fuchs Petrolub (WKN: A3E5D6) hat Ende April mit deutlichen Abschlägen von -7,1% auf die Zwischenbilanz zum ersten Quartal reagiert. Allerdings wurde der Abverkauf auch schnell wieder gestoppt. Seit einigen Wochen pendelt der MDAX-Titel nun um die 30-€-Marke, hält sich dabei aber unterhalb der 50-Tage-Linie (SMA50). Was können Anleger in den kommenden Wochen erwarten?
Die Fuchs Petrolub SE, die künftig unter dem Namen Fuchs SE firmiert, ist ein weltweit führender Anbieter von Schmierstofflösungen für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche. Das Unternehmen beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter in über 50 Ländern, der Hauptsitz ist im baden-württembergischen Mannheim. Aktuell erreicht die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von 4,47 Milliarden €.
Guter Start ins neue Jahr
Die Zahlen zum ersten Quartal belegen, dass dem Schmierstoffhersteller trotz zahlreicher Herausforderungen ein guter Start ins neue Jahr gelungen ist. Wie das Unternehmen Ende April mitteilte, ist der Umsatz im Berichtszeitraum um 16% auf 936 Millionen € gestiegen. Zugleich verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) um 11% auf 103 Millionen €. Die entsprechende Umsatzrendite lag somit bei 11%.
Die Mannheimer profitierten dabei auch von Preisanpassungen, die aufgrund der gestiegenen Rohstoffkosten und der hohen Inflationsraten im vergangenen Jahr vorgenommen wurden. Den größten Ergebnisbeitrag leistete die Region EMEA, die den Wirtschaftsraum in Europa, Afrika und im Mittleren Osten umfasst. Hier erhöhte sich das EBIT um 6 Millionen € oder 14%.
Daneben trug aber auch die Region Nord- und Südamerika mit einem EBIT-Wachstum von 2 Millionen € oder 12% zur Ergebnisverbesserung bei. In der Region Asien-Pazifik wurde das Geschäft durch den Corona-bedingt schleppenden Jahresstart in China belastet. Hier sank das EBIT um 1 Millionen € bzw. 3%.
Konzernchef Stefan Fuchs kommentierte die Ergebnisse wie folgt:
Mit einem EBIT in Höhe von 103 Millionen € sind wir sehr gut ins neue Jahr gestartet. Die im Jahresverlauf 2022 aufgrund stark gestiegener Rohstoffkosten sowie hoher Inflationsraten notwendigen Preisanpassungen wirken und ermöglichen im Vorjahresvergleich eine Steigerung des Bruttoergebnisses und darüber hinaus auch die Deckung der inflationsbedingten Kostensteigerungen, vor allem im Bereich der Energie-, Personal- und Frachtkosten.
Gesamtjahresprognose bestätigt
Für das Gesamtjahr wurde die Prognose bestätigt, die einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden € vorsieht sowie ein EBIT von 390 Millionen €. Gegenüber 2022 würde dies einem Umsatzwachstum von knapp 6% und einem Anstieg beim EBIT von gut 8% entsprechen.
Legt man die Zahlen vom Jahresauftakt zugrunde, sind die Mannheimer auf einem sehr guten Weg, die Jahresziele auch zu erreichen. Am Ende könnten sie sich durchaus als zu konservativ herausstellen.
DZ Bank traut Fuchs positive Überraschung zu
Dieser Ansicht sind auch die Analysten der DZ Bank, die in ihren Berechnungsmodellen eher mit Umsätzen von 3,7 Milliarden € und einem EBIT von 409 Millionen € kalkulieren.
Daher haben sie ihr Kursziel von 44 auf 46 € angehoben und ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Die Baader Bank sieht die Aktie mit 42 € fair bewertet und rät ebenfalls zum Kauf. Auch Warburg Research und Deutsche Bank votieren mit Buy, sind mit ihren Kurszielen von 46 bzw. 47 € aber noch optimistischer.
Die UBS bleibt bei ihrer neutralen Einschätzung und sieht das Kursziel bei 38 €. Selbst hiernach hätte die Aktie aber viel Luft nach oben.
Unter dem Strich ergibt sich ein durchschnittliches Kursziel von 43 €, das ein Aufwärtspotenzial von mehr als +43% impliziert. Zurzeit gibt es acht Kaufempfehlungen und eine neutrale Einstufung.
Fazit: Aktie nach Korrektur wieder kaufenswert
Ich schließe mich den bullischen Analysten an und halte die Aktie auf dem gegenwärtigen Niveau für ein interessantes Investment. Für mich kommt sie daher als Depotbeimischung durchaus in Frage. Zumal die konservativ gehaltene Guidance zu einer Prognoseanhebung im weiteren Jahresverlauf führen könnte.
Auf Basis der Marktschätzungen für 2023 wird die Aktie derzeit mit einem KUV von 1,24 und einem KGV von 16 bewertet. Dazu kommt eine ansprechende Dividendenrendite von 3,2%. Damit ist der Titel auch fundamental gesehen sehr attraktiv bewertet.
Abschließend sei auf das laufende Aktienrückkaufprogramm hingewiesen, mit dem bis März 2024 6 Millionen Aktien erworben werden sollen. So fließen den Anlegern auch auf diese Weise finanzielle Mittel zu.
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