Fuchs-Vorzugsaktie: Was jetzt für Anleger ratsam ist
Die Vorzugsaktie von Fuchs (WKN: A3E5D6) reagierte am Dienstag auf die hervorragenden Jahreszahlen mit einem kräftigen Kursanstieg von bis zu +6%. Zum Handelsstart notiert sie heute mit 43,40 € leicht über dem gestrigen Schlusskurs. Das Papier befindet sich seit Oktober 2023 in einem Aufwärtstrend. Im Mehrjahres-Chart ist erkennbar, dass das Hoch mit knapp 50 € Anfang 2021 in greifbare Nähe gerückt ist. Reicht die Kraft bis dahin oder kommt eine Korrektur?
ℹ️ Fuchs vorgestellt
- Fuchs SE, vormals Fuchs Petrolub, entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Schmierstoffe und verwandte Spezialitäten für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche. Ein neues Segment ist die Batterietechnologie.
- Das Unternehmen, das 1931 in Mannheim gegründet wurde, beschäftigt weltweit über 6.000 Mitarbeiter in 57 operativ tätigen Gesellschaften. Fuchs ist der weltweit größte Anbieter unter den unabhängigen Schmierstoffherstellern.
- Die Vorzugsaktie ist im MDAX gelistet und wird an der Börse mit 2,93 Milliarden € bewertet.
Neue Höchstwerte erreicht
Der positive Trend der Vorquartale hielt auch im vierten Quartal an, dementsprechend gut fiel der am 12. März veröffentlichte Geschäftsbericht für 2023 aus. Er ist davon geprägt, dass neue Höchstwerte erreicht wurden. Das gilt insbesondere für das operative EBIT, das sich gegenüber dem Vorjahr um 13% auf 413 Millionen € verbesserte.
Den Ausschlag gaben hier einerseits ein aktives Kostenmanagement sowie deutlich gesunkene Rohstoffkosten. Nach Abzug von Steuern verblieb ein Konzernergebnis von 283 Millionen € – ein Jahr zuvor hatte es 260 Millionen € betragen.
Die Gewinnverbesserung ist umso höher zu bewerten, als der Konzernumsatz lediglich um 4% auf rund 3,5 Milliarden € gestiegen ist. Während das Wachstum im EMEA-Raum geringfügig ausfiel, legten die Umsätze in Amerika und in Asien deutlich zu.
Ein Höchstwert wurden auch beim Free Cashflow mit 465 Millionen € erzielt. Hier machte sich der Lagerabbau deutlich bemerkbar. Aufgrund der Lieferkettenproblematik wurden die Lagerbestände in den Vorjahren deutlich erhöht.
In der Summe ist die Geschäftsentwicklung als sehr gut zu bezeichnen.
Stefan Fuchs, Vorsitzender des Vorstands, kommentierte das abgelaufene Jahr so:
2023 war für Fuchs mit neuen Höchstmarken beim Umsatz, EBIT und Freien Cashflow ein sehr erfolgreiches Jahr und wir haben einen bedeutenden Meilenstein unserer Fuchs 2025 -Zielsetzung erreicht.
Positive Entwicklung erwartet
Auch für das laufende Geschäftsjahr ist das Mannheimer Unternehmen positiv gestimmt. Allerdings verweist es auf die Unsicherheiten durch die globalen Krisenherde. Beim Umsatz wird mit 3,6 Milliarden € gerechnet. Das EBIT soll sich auf 430 Millionen € erhöhen.
Mit seiner Strategie „Fuchs 2025“ strebt der Konzern Ende 2025 ein EBIT von 500 Millionen € an. Der Umsatz soll jährlich im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die EBIT-Marge soll dann bei 15% liegen – aktuell liegt sie bei 11,8%.
Worauf sollten Anleger achten?
Der Kursanstieg, insbesondere seit Oktober, beträgt insgesamt +25%. Auch wenn die Ertragslage sich überproportional verbesserte, ist in diesem Anstieg viel Positives eingepreist. Bei dem jetzigen Kursniveau würde ich nicht mehr einsteigen, sondern eine Korrektur abwarten. Das momentane KGV mit rund 20 ist sehr ambitioniert. Eine gute Einstiegsbasis aus meiner Sicht sind Kurse um 38 €.
Die Analysten sind ganz unterschiedlicher Meinungen, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 44,20 €. Die UBS mit ihrem Zielkurs von 37 € liegt leicht unter meinen Erwartungen. Warburg Research mit 48 € sieht noch weiteres Potenzial.
Für die Aktie spricht, dass die Dividende für die Vorzugsaktie auf 1,11 € erhöht werden soll. Das entspricht einer momentanen Rendite von 2,5%. Damit steigt sie seit 22 Jahren ununterbrochen. Das Aktienrückkaufprogramm wird ausgeweitet auf 280 Millionen €.
Mein Fazit: Neuanleger sollten vorerst eine Korrektur abwarten. Aktionäre mit Gewinnen sollten über eine Realisierung nachdenken, daran ist noch keiner verarmt.
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