FXCM: Schnelle 100% nach erneutem Kursrutsch?
Die Achterbahnfahrt der FXCM-Aktie (WKN: A0YJW5) geht ungebrochen weiter. Nach einem erneuten Kursrutsch von rund 80% werden wieder Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen. Der auf den Devisenmarkt spezialisierte US-Onlinebroker geriet vergangene Woche in heftige Turbulenzen, nachdem die Schweizerische Nationalbank für eine plötzliche Aufwertung des Schweizer Franken sorgte und viele Devisenhändler in arge Bedrängnis brachte. Rund 225 Millionen Dollar sollen auch FXCM-Kunden durch die Aktion verloren haben, was dazu führte, dass durch die gesunkenen Einlagen regulatorische Mindesanforderungen unterschritten wurden und der Broker dringend neues Kapital benötigte. Ein 300 Millionen Dollar starkes Hilfspaket des Finanzkonzerns Leucadia folgte prompt und verhinderte eine vermutlich drohende Insolvenz von FXCM. Der zunächst fast 90% abgestürzte Aktienkurs konnte sich nach der Rettungsnews zwischenzeitlich wieder um mehr als 500% erholen. Heute bricht das Papier erneut bis auf unter 1,50 Dollar extrem ein, doch warum?
Gestern Abend gab FXCM Details des zuvor verkündeten Rettungsdeals bekannt. Während die hochprozentige Verzinsung des 300 Millionen Dollar schweren Darlehens wenig überraschend ist, so scheint die Übertragung aller Assets auf eine neugegründete "Newco" verbunden mit diversen Rechten für den Geldgeber Leucadia massive Verunsicherung zu stiften. Ein neuer Researchreport der Citigroup mit einem Kursziel von 0,75 Dollar tat sein übriges dazu. Leucadia erhält das Recht, eine Veräußerung sämtlicher Geschäftsteile innerhalb von drei Jahren zu veranlassen. Im Falle eines Verkaufs wird Leucadia mindestens 50% des Verkaufserlöses nach Darlehensrückzahlung erhalten. Ein möglicher Verkaufswert wird auf 500 bis 680 Millionen Dollar beziffert. Damit würde aller Voraussicht nach ein Betrag in Richtung Aktionäre wandern, der die aktuelle Marktkapitalisierung von deutlich unter 100 Millionen Dollar um mindestens 100% übersteigt. Auch eine vorzeitige Rückzahlung des Darlehens erscheint nicht unwahrscheinlich, schließlich agierte FXCM zuletzt profitabel und hatte per Ende September noch knapp 327 Millionen Dollar Cash beisammen. Zudem dürfte zumindest ein Teil der Kunden seine Negativsalden alsbald ausgeglichen haben.
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, selbst im Besitz des hier besprochenen Finanzinstruments zu sein und dieses jederzeit veräußern zu können. Somit besteht die Möglichkeit eines Interessenkonflikts.