GameStop-Aktie: Viel Geld zum Verbrennen
Nachdem die zweite Hype-Welle der GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) vergangene Woche zu Ende ging, hat sich das Meme-Papier in den letzten Handelstagen zwischen 24 und 33 US$ eingependelt. Wie geht es nun weiter mit der GameStop-Aktie? Folgt eine dritte Hype-Welle oder bricht der Kurs der Videospielkette wieder ein?
Roaring Kittys Millionenvermögen
Während Kursprognosen im Allgemeinen an der Börse schon recht schwierig sind, sind sie bei der GameStop-Aktie ein Ding der Unmöglichkeit. Der als „Roaring Kitty“ bekannte Influencer-Investor Keith Gill, der auch diesmal die beiden Hype-Wellen der Aktien losgetreten hat, taucht immer wieder wie aus dem Nichts aus.
Für das brüllende Kätzchen hat sich das GameStop-Investment auch diesmal als wahre Goldgrube erwiesen. Gill ist inzwischen im Besitz von neun Millionen Aktien des Videospielhändlers. Der Wert seiner Position beläuft sich aktuell auf rund 262 Millionen US$.
Zudem hält der Finfluencer 120.000 Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von 20 US$. Bis zum 21. Juni hat Gill noch Zeit, seine Optionen auszuüben. Derzeit ist er damit tief im Geld.
GameStops Milliardenvermögen
Der Hype rund um die GameStop-Aktie macht aber nicht nur Keith Gill zum Multimillionär, sondern auch das Unternehmen selbst zum Multimilliardär. Nachdem GameStop bereits im Mai im Zuge der ersten Hype-Welle über eine Kapitalerhöhung 933 Millionen US$ an frischem Geld einnahm, nutzte das Unternehmen die zweite Hype-Welle zur erneuten Ausgabe von Aktien.
Insgesamt wurden 75 Millionen Aktien zum Kurs von 28,49 US$ verkauft, was einem Gesamterlös von 2,14 Milliarden US$ entspricht. Durch zwei Kapitalerhöhungen innerhalb weniger Wochen nahm GameStop damit die unglaubliche Summe von 3,07 Milliarden US$ ein.
Wofür der Computerspieleinzelhändler das Geld eigentlich braucht, ist unklar. GameStop erklärte lediglich, dass man das Geld für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden will.
Sinkende Umsätze, hohe Verluste
Allgemeine Unternehmenszwecke heißt auf gut Deutsch zur Finanzierung von Verlusten, denn dafür kann GameStop das Geld gut gebrauchen. In den vergangenen drei Geschäftsjahren hat das Unternehmen operative Verluste von über -700 Millionen US$ angehäuft. Auch der Free Cashflow war in diesem Zeitraum mit knapp -700 Millionen US$ extrem negativ.
Die schlechte Geschäftsentwicklung von GameStop setzt sich auch im aktuellen Geschäftsjahr fort. Im letzten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um fast 30% auf 882 Millionen US$. Zudem schrieb das Unternehmen weiterhin rote Zahlen.
Warum ein Unternehmen mit sinkenden Umsätzen, hohen Verlusten, negativen Cashflows und einer fehlenden Zukunftsperspektive an der Börse rund 10 Milliarden US$ wert sein soll, ist mir völlig schleierhaft. Vielleicht sollte ich mal Roaring Kitty fragen. Er scheint es schließlich zu wissen.
Besser gesagt, er ist gemeinsam mit GameStop selbst einer der wenigen, die vom irrationalen Hype rund um die Meme-Aktie profitieren. Anleger, die auf dieses Spiel hereinfallen, sind selbst schuld.
Angesichts der enormen Kapitalzufuhr der letzten Wochen wird GameStop zweifellos noch eine Weile überleben. Ob das Unternehmen aber jemals einen operativen Turnaround schafft, wage ich zu bezweifeln. Irgendwann wird auch diesem Zocker-Unternehmen die Luft ausgehen. Es sei denn, es wird von Roaring Kitty gerettet.
ℹ️ GameStop in Kürze
- GameStop ist eine US-Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware.
- Die Kette betreibt weltweit mehr als 4.400 Filialen in Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Neuseeland und den USA.
- Das Unternehmen mit Sitz in Grapevine im US-Bundesstaat Texas ist an der Börse derzeit rund 10,2 Milliarden US$ wert.
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