GEA Group-Aktie: Nach dem Kursverfall einsteigen?

Die Aktie des Maschinenbauers GEA Group (WKN: 660200) verliert am Mittwoch -2% und notiert bei 33,50 €. Hohe Kursverluste verärgern seit April die Anleger, insgesamt beträgt das Minus seitdem rund -24%. Bietet sich das aktuelle Niveau wieder für einen Einstieg an?

Foto: GEA Group

ℹ️ GEA Group vorgestellt

Die GEA Group, kurz GEA, ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Pharma- und Getränkeindustrie. Neben dem Spezialmaschinenbau für die Prozesssteuerung gehören auch Serviceleistungen zu den Kernfeldern des Konzerns. Die weltweiten Aktivitäten erstrecken sich über 62 Länder, der Hauptsitz ist in Düsseldorf. Die Marktkapitalisierung beträgt 5,7 Milliarden €.

Geschäftszahlen durchwachsen ausgefallen

Nach einem starken Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr ließ die Dynamik im dritten Quartal nach. Die nachlassende Konjunktur schlägt sich in dem am 8. November veröffentlichten Quartalsbericht nieder. Der Umsatz ist mit 1,35 Milliarden € gegenüber dem Vorjahreszeitraum unverändert geblieben. Das geringe EBITDA-Wachstum um 4,2% auf 207 Millionen € ist geprägt von negativen Währungseffekten.

Diese schwächere Entwicklung wirkte sich auch dämpfend auf die Finanzkennzahlen der ersten neun Monate aus. Dennoch sind sie als zufriedenstellend zu bezeichnen. Der Konzernumsatz in diesem Zeitraum verbesserte sich um 5,7% auf 3,96 Milliarden € – organisch lag das Wachstum bei 9,8%. Besonders stark war das Service-Geschäft.

Die Ertragslage verbesserte sich deutlich. Das operative EBITDA erhöhte sich um 13,1% auf 570 Millionen €. Die sich daraus ergebende operative Marge verbesserte sich um 1 Prozentpunkt auf 14,4%. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 300,3 Millionen € – ein Jahr davor hatte es bei 255,9 Millionen € gelegen.

Die Zahlen der ersten neun Monate sind zwar zufriedenstellend ausgefallen, sie leiden jedoch unter der schwächeren Entwicklung im dritten Quartal. Auffallend ist der um 81% gestiegene Free Cashflow von 187 Millionen €.

Ausblick bestätigt

Trotz der nachlassenden Dynamik hält der Konzern an seiner Jahresprognose fest. Demnach soll das organische Umsatzwachstum mindestens 8% betragen. Beim operativen EBITDA vor Restrukturierungsaufwand sowie gleichbleibenden Wechselkursen wird mit einem Wert von 730 bis 790 Millionen € gerechnet. Die operative Marge soll oberhalb von 14% liegen.

Diese Zahlen sind nicht besonders ambitioniert, dürften aber gut zu schaffen sein. Was die zukünftige Entwicklung, insbesondere im nächsten Geschäftsjahr, etwas eintrübt, ist der rückläufige Auftragseingang. Auf Neun-Monats-Sicht reduzierte er sich um 2,5% auf 4,2 Milliarden €.

Neues Aktienrückkaufprogramm

Zusätzlich zu dem bereits laufenden Rückkaufprogramm wurde ein neues aufgelegt. Darin ist der Rückkauf von eigenen Aktien im Volumen von 400 Millionen € vorgesehen. Die erste Tranche von 150 Millionen € soll bereits im November erfolgen.

Mit diesem hohen Gesamtvolumen von 700 Millionen € erfolgt eine hohe Ausschüttung an die Aktionäre. Zusammen mit der letzten Dividende von 0,95 € pro Aktie ist dies aus Anlegersicht positiv zu bewerten. Es zeigt, dass das Unternehmen den eigenen Aktienerwerb als die beste Investition ansieht.

Potenzial vorhanden

In diesem Artikel bin ich darauf eingegangen, dass eine stärkere Kurskorrektur zu erwarten ist. Diese ist jetzt eingetreten. Somit wurden wieder günstigere Einstiegschancen ermöglicht. Aus meiner Sicht ist der jüngste Rückgang positiv zu sehen, und ich erwarte zukünftig wieder steigende Kurse. Die Abschwächung der Geschäftsentwicklung ist im jetzigen Kursniveau eingepreist. Mein Kursziel liegt bei 43 € – das entspricht einem Potenzial von +28%.

Die meisten Marktexperten sehen ebenfalls Kurspotenzial, allerdings sind deren Zielkurse sehr unterschiedlich. JPMorgan erwartet mit seiner Einschätzung von 36 € keinen großen Anstieg. Völlig anders sieht dies die UBS, deren Analysten bewerten die Aktie mit einem fairen Kurs von 52 € aus. Die Analysten der Deutschen Bank liegen mit 45 € geringfügig über meinen Erwartungen.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet wieder gute Einstiegschancen.

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