GEA Group: Große Ziele – auch für die Aktie?

Die Aktie des Maschinenbauers GEA Group (WKN: 660200) notiert am Mittwoch nahezu unverändert bei 47,30 €. Der Kursverlauf seit Jahresanfang ist durch eine stetige Aufwärtsbewegung geprägt – das Plus beträgt in diesem Zeitraum rund +28%. Mittlerweile notiert die Aktie geringfügig unter dem Allzeithoch von 49,30 € in 2016. Was ist hier noch zu erwarten?

Strategie 2030 vorgestellt

Nachdem die Ziele für 2026 bereits 2024 wahrscheinlich erreicht werden, stellte das Unternehmen seine neuen Ziele bis 2030 vor. Diese sind sehr positiv und zeigen, dass der Konzern hervorragend aufgestellt ist.

Das organische Wachstum soll demnach ab 2026 jährlich um 5% pro Jahr steigen. Dabei steigt der Anteil des Servicegeschäftes von derzeit 38% auf mindestens 40%. Der Umsatzanteil für nachhaltige Lösungen soll von 41% auf mindestens 60% steigen.

Bei der operativen EBITDA-Marge stehen dann 17 bis 19% auf dem Zettel, 2023 lag sie bei 14,4%. Auch die Eigenkapitalverzinsung (ROCE) soll bei mindestens 45% liegen. Basis für die Ertragsverbesserung ist, dass die Kostenstruktur laufend überprüft wird, die Verwaltungskosten sollen bis dahin von 11,4% auf weniger als 10% sinken.

Insgesamt dürften diese Werte konservativ sein. Schon jetzt liegt die EBITDA-Marge bei 16%. Auch der Umsatz dürfte den Zielwert von 5% jährlich übersteigen.

Stefan Klebert, CEO der GEA Group, kommentierte die Erwartungen so:

GEA blickt auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung in den letzten Jahren zurück. Die 2021 bei Einführung unserer Mission 26 angekündigten Finanzziele erreichen wir bereits Ende 2024 und damit zwei Jahre früher als geplant. Mit Mission 30 setzen wir unseren Kurs der kontinuierlichen Verbesserung fort und stellen die strategischen Weichen für unseren weiteren Erfolg.

Jahresprognose erneut angehoben

Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal am 11. Oktober wurde die Jahresprognose erneut angehoben. Die EBITDA-Marge wurde von 14,9 bis 15,2% auf jetzt 15,4 bis 15,6% angehoben.

Das organische Umsatzwachstum mit 2 bis 4% sowie die Eigenkapitalverzinsung mit 32 bis 35% wurden bestätigt.

Im Hinblick auf die vorläufigen Geschäftszahlen für das dritte Quartal sind diese Zahlen ebenfalls gut erreichbar. Der Umsatz im dritten Quartal verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,4% geringfügig auf 1,35 Milliarden €. Beim Auftragseingang mit 1,3 Milliarden € betrug das Wachstum 6,6%.

Das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand legte mit einem Anstieg von 16% auf 217 Millionen € deutlich zu.  Das ROCE lag mit 32,3% unter dem Vorjahreswert mit 33,9%.

Insgesamt befindet das Unternehmen sich in einer guten Position.

Kurspotenzial begrenzt

Der starke Kursanstieg seit Jahresanfang ist berechtigt, die wirtschaftliche Entwicklung rechtfertigt dies. Meiner Meinung nach, ist mittlerweile jedoch ein Kursniveau erreicht, bei dem das zukünftige Potenzial begrenzt ist. Wer gute Gewinne erzielte, sollte gelegentlich an Gewinn- oder zumindest eine Teilgewinnmitnahme nachdenken. Daran ist noch keiner verarmt und dürften auch wieder günstigere Einstiegschancen kommen.

Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinung, die Bandbreite der Einschätzungen geht von 38,50 (JP Morgan) bis zu 54 € der Deutschen Bank. Ich bin da mehr bei RBC mit ihrem Zielkurs von 46 €.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite von aktuell 2,1%. Durch den stetigen Kursanstieg reduzierte sie sich zwar, ist aber immer noch gut.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst eine Korrektur abwarten.