Geberit-Aktie: Das spricht für einen Einstieg
Die Geberit-Aktie (WKN: A0MQWG) hat auf die Geschäftszahlen für 2022 mit einem leichten Anfangsverlust von -1,2% reagiert, aktuell notiert das Papier wieder bei 502,60 SFR. Der schlechtere Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr kam an der Börse nicht gut an, seit dem Hoch im Februar mit 542 SFR beträgt der Rückgang somit -7,4%. Sind das wieder gute Einstiegskurse?
Die schweizerische Geberit AG ist der europäische Marktführer für Sanitärprodukte. Das Unternehmen bietet seinen Kunden neben Badkeramiken auch die entsprechende Sanitärtechnik. Neben dem Hauptsitz in Rapperswil-Jona betreibt der Sanitärhersteller 26 weitere Produktionswerke, davon 4 in Übersee. Die Marktkapitalisierung liegt bei 17,15 Milliarden SFR.
Anspruchsvolles Geschäftsjahr
Der Bericht beginnt mit folgender Erklärung des Unternehmens:
Ein sehr anspruchsvolles Geschäftsjahr 2022 liegt hinter der Geberit Gruppe. Die Auswirkungen des Covid-19-bedingten Home-Improvement-Trends und der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine sowie die weltweit stark angestiegene Inflation führten im Verlaufe des Jahres zu stark schwankenden Volumina mit entsprechend sehr hohen Anforderungen an die Flexibilität in den Bereichen Einkauf, Produktion, Logistik und Vertrieb.
Geschäftszahlen negativ beeinflusst
Dieses Szenario hinterließ bei der Geschäftsentwicklung seine Spuren. Der Jahresumsatz sank währungsbereinigt um 2% auf knapp 3,4 Milliarden SFR. Erfreulich ist dennoch, dass auf dem Nahost-/Afrika-Markt ein Umsatzwachstum von 21,4% erzielt wurde. Das macht Hoffnung für die Zukunft.
Stark gestiegene Kosten konnten nur stufenweise an die Kunden weitergegeben werden. Die führte zu einem Rückgang beim EBITDA um 15% auf 909 Millionen SFR. Die operative EBITDA-Marge reduzierte sich 4,1 Prozentpunkte auf 26,8%. Der Rückgang beim Nettoergebnis von 706 Millionen SFR ist mit 6,5% geringer ausgefallen.
Diese Zahlen sind jedoch zu relativieren. Dadurch, dass 2021 ein extrem gutes Geschäftsjahr war, ist es als Vergleichsbasis weniger geeignet. Im Vergleich zu den Jahren 2019 und 2020 sind die Finanzkennzahlen leicht besser.
Aussichten verschlechtern sich
Die schwierige Situation wird sich auch 2023 fortsetzen. Gestiegene Zinsen und eine hohe Inflation machen dem Baugewerbe zu schaffen. Hier ist mit einem Rückgang von Neubauten zu rechnen. Profitieren wird der Sanitärhersteller von dem hohen Renovierungsbedarf.
Insgesamt erwartet man für die nächsten Jahre ein Umsatzwachstum von 4 bis 6%. Die operative EBITDA-Marge soll dabei 28 bis 30% betragen.
Aktionäre am Gewinn beteiligt
Trotz des leichten Gewinnrückgangs schlägt das Management eine Erhöhung der Dividende von 12,50 auf 12,60 SFR vor. Das entspricht momentan einer Dividendenrendite von 2,5%.
Aktionäre wurden und werden durch hohe Aktienrückkaufprogramme beteiligt. Das neu aufgelegte Programm hat ein Volumen von 650 Millionen SFR.
Ist die Geberit-Aktie eine Investition wert?
Der Rückgang der Geschäftsentwicklung sollte nicht überbewertet werden. Die Kosten für Energie und Rohstoffe sind wieder gesunken, das kommt der Ertragslage zugute.
Die Neubauten werden wahrscheinlich vorerst weiter sinken, allerdings wird die Nachfrage aus Renovierungen weiterhin hoch bleiben. Im ersten Halbjahr wird sich ein genauerer Trend abzeichnen. Mittelfristig hat das Papier weiteres Potenzial.
Vorerst abwarten
Der seit Oktober stark gestiegene Kurs bewegt sich fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Meiner Meinung nach sollten die Anleger aber vorerst abwarten, die eingesetzte Kurskorrektur kann sich noch weiter fortsetzen. Das sehen auch viele Analysten so, sie stufen die Aktie mit Halten oder Verkaufen ein.
Für mich sind Kurs unterhalb von rund 480 SFR wieder interessante Einstiegskurse. Geberit wird mittelfristig die gestiegenen Kosten vollständig weiterreichen und zu alter Ertragsstärke zurückkehren.
Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung. Eine solide Dividendenausschüttung sowie weitere Kurssteigerungen machen sie für langfristige Anleger interessant.
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