Geely: Deshalb könnte die Aktie spannend werden
Die auf elektrifizierte Nutzfahrzeuge spezialisierte Tochter Farizon Auto von Geely (WKN: A0CACX) hat in ihrer Serie-A-Finanzierungsrunde 600 Millionen US$ von Investoren eingesammelt. Dies entspricht umgerechnet 535 Millionen €, die unter anderem in die globale Expansion investiert werden sollen. Was bedeutet das für die Geely-Aktie?
Geely Automobile Holdings mit Sitz in Hangzhou ist ein chinesischer Fahrzeughersteller, der seit 2005 in Hongkong börsennotiert ist. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt umgerechnet rund 18 Milliarden €. Dem Unternehmen gehören die Marke Geometry und eine 50%-Beteiligung an Lynk & Co. Der Autobauer ist Teil des komplexen Firmengeflechts der Zhejiang Geely Holding Group, zu der unter anderem auch Volvo Cars gehört sowie eine 9,5%-Beteiligung an Mercedes-Benz.
Finanzierungsrunde von Farizon
Die Serie-A-Runde folgt auf die Pre-A-Finanzierungsrunde von Farizon, die im Oktober 2022 über 300 Millionen US$ (nach aktuellem Wechselkurs 267,5 Millionen €) einbrachte. Die nun zugesicherten 600 Millionen US$ sind laut Geely die bisher größte Finanzierungsrunde im chinesischen Segment der New-Energy-Nutzfahrzeuge.
Als Lead-Investoren werden in der Mitteilung Boyu Capital und Yuexio Industrial Fund aus China genannt. Auch die weiteren Investoren der Serie A kommen größtenteils, aber nicht ausschließlich aus China: Die Linjiang Industry Group hat ihren Sitz in Sichuan, der Investor United Clean Energy stammt jedoch aus Singapur.
Die Bestandsinvestoren Hidden Hill Capital und Industry Foundation of Xiangtan aus China haben sich außerdem an der Serie A beteiligt. Die genaue Aufteilung der Investoren wird in der Mitteilung jedoch nicht genannt.
Kapital wird für Forschung genutzt
Farizon wird das frische Kapital nach eigenen Angaben für weitere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, den Ausbau seines Ökosystems und die globale Expansion nutzen. Bei der Expansion hat Farizon vor allem den asiatisch-pazifischen Raum, den Nahen Osten, Südamerika und Europa im Visier. Konkrete Pläne für diese Märkte werden in der Mitteilung zur Finanzierungsrunde jedoch noch nicht genannt.
Im Mai 2023 feierte Farizon die Produktion seines 150.000 New-Energy-Nutzfahrzeugs und will innerhalb der nächsten fünf Jahre die Marke von 1 Million knacken. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um elektrifizierte Nutzfahrzeuge verschiedener Gewichtsklassen vom Transporter über diverse Lkw bis hin zu Bussen.
Das monatliche Absatzvolumen beziffert Farizon nicht genau, gibt aber an, dass man 14 Monate in Folge an der Spitze bei den New-Energy-Nutzfahrzeugen liege und auch das kumulierte Verkaufsvolumen der zweit- und drittplatzierten Wettbewerber übertreffe.
Fazit: Aktie unbedingt beobachten
12 Analysten haben ein Kursziel für 2024 abgegeben. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 14,27 HKD somit +48,19% höher als der aktuelle Aktienkurs. Das höchste Kursziel liegt bei 18,21 HKD (+89,07%) und das niedrigste bei 11,30 HKD (+17,38%).
Farizon war Ende 2021 in die Schlagzeilen gekommen, als die Geely-Marke das Konzept eines innovativen E-Lkw namens „Homtruck“ vorgestellt hatte. Dieser zeichnete sich nicht nur durch einige aerodynamischen Optimierungen zur Reichweitensteigerung aus, sondern auch durch die in Fahr- und Wohnbereich aufgeteilte Fahrerkabine, da diese für den Fahrer wie ein Zuhause anfühlen sollte. Technische Daten wurden seinerzeit nicht genannt.
Die BEV-Version soll eine Batteriewechsel-Option erhalten, alternativ kann auch eine Methanol-Brennstoffzelle zur Stromerzeugung verbaut werden. Als geplanter Produktionsstart wurde seinerzeit 2024 genannt. Dieses Vorhaben bleibt sehr interessant und kann die Aktie überproportional ausschlagen lassen.
Meiner Meinung nach sollten sich Anleger diese Aktie unbedingt auf ihre Watchliste legen.
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