Gerresheimer-Aktie hebt ab: Jetzt spekulativ kaufen?
Mit einem Paukenschlag rückt die Aktie der Gerresheimer AG (WKN: A0LD6E) ins Rampenlicht: Angeblich hat es ein Angebot zur Übernahme des Unternehmens von US-Private-Equity-Investor Bain Capital gegeben, das die Düsseldorfer abgelehnt haben sollen. Gestern Abend schoss das Papier nach Bekanntwerden der Nachricht auf Tradegate um +10% hoch. Heute Morgen geht's weiter, über 72 € stehen zeitweilig auf dem Kurszettel. Lohnt sich ein spekulativer Kauf?
Die Gerresheimer AG stellt Spezialprodukte in den Bereichen Glas und Kunststoff insbesondere für die Pharma- sowie Healthcare-Industrie her und gilt als weltweit führender Schlüssellieferant für diese Branchen. Die Produkte reichen vom Insulin-Pen bis zu Ampullen, aber auch schnöde Parfümflakons gehören zum Portfolio. Seinen Hauptsitz hat das MDAX-notierte Unternehmen mit Standorten in Europa, Asien und Amerika in Düsseldorf.
Es wird fleißig spekuliert
Spekulationen sind das Salz in der Suppe an der Börse. Genau das passiert gerade mit der Aktie von Gerresheimer: Es wird fleißig spekuliert. Die Nachrichtenagentur Bloomberg will von mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfahren haben, Bain Capital sei am zu hohen Preis gescheitert, den Gerresheimer gefordert habe. Und jetzt wetten Zocker darauf, dass es am Ende doch noch ein höheres Angebot geben könnte.
Bis zum gestrigen Xetra-Schlusskurs von 63,50 € hatten Anteilseigner wenig Spaß mit dem Kursverlauf des Papiers, das seit Jahresbeginn -25% verloren hat. Allerdings trifft das natürlich in einem von Inflations- und Zinssorgen sowie hohen Energie- und Rohstoffpreisen dominierten Marktumfeld auf sehr viele Aktien zu.
Beliebt wegen der Dividende
Gerresheimer ist bei deutschen Anlegern vor allem wegen einer stabilen Dividende beliebt. Gerade eben erst sind 1,25 € je Aktie bei Anteilseignern in den Depots eingebucht worden. Das war zwar bei einem Kurs von 63,50 € eine recht bescheidene Dividendenrendite von rund 2%, aber immerhin.
Die Geschäfte des Spezialverpackungsherstellers laufen jedenfalls sehr gut. „2021 war ein Rekordjahr für uns“, sagte CEO Dietmar Siemssen am 8. Juni bei der Hauptversammlung. Und für das erste Quartal 2022 vermeldete der MDAX-Konzern am 7. April einen Umsatz von 371 Millionen € bei einer organischen Wachstumsrate von 19,1%. Das bereinigte EBITDA stieg ohne Berücksichtigung von Währungseffekten um 10,6% auf 62 Millionen €.
Prognose fürs Geschäftsjahr angehoben
Noch interessanter für den Markt: Basierend auf den Ergebnissen des ersten Quartals hat Gerresheimer seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben korrigiert. Die Umsätze sollen jetzt zweistellig wachsen (zuvor hoher einstelliger Prozentsatz), das bereinigte EBITDA soll im hohen einstelligen Prozentsatz wachsen. Mittelfristig peilt der Konzern eine organisch bereinigte EBITDA-Marge von 23 bis 25% an.
Angesichts dieser Zahlen und der Aussage von CEO Siemssen, Gerresheimer sei „auf einem guten Weg, ein weiteres Rekordjahr zu erzielen“, verwundert es natürlich nicht, dass das Unternehmen offenbar Begehrlichkeiten bei Finanzinvestoren weckt. Für Anleger, die noch nicht investiert sind, stellt sich hiermit natürlich die Frage: spekulativ kaufen?
Nur etwas für risikofreudige Anleger
Bei einem aktuellen Aktienkurs von 70 € bringt das Unternehmen rund 2,2 Milliarden € Marktkapitalisierung auf die Waage. Das ist bei einem KGV von rund 25 nicht gerade günstig. Allerdings laufen die Geschäfte sehr gut, Dividende gibt's grundsätzlich auch, und vom 52-Wochen-Hoch bei 99,40 € ist der Titel noch ein gutes Stück entfernt. Risikofreudige Anleger können hier also durchaus etwas wagen.
Ich persönlich werde allerdings angesichts des extrem unsicheren Marktumfelds nicht (wild) spekulieren.
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