GFT-Technologies: Darum ist der Kursrückgang positiv

Die Aktie der GFT-Technologies, kurz GFT, (WKN: 580060) reagierte auf die Geschäftszahlen des ersten Quartals mit einem Abschlag von rund -12%. Aktuell ist sie wieder um +1,8% gestiegen und notiert bei 30,58 €. Damit beträgt der Rückgang seit dem Hoch im Februar rund -28%. Sind das jetzt wieder günstige Einstiegskurse?

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Die GFT-Technologies AG gehört zu den führenden Technologie-Unternehmen für integrierte Business-Lösungen in Europa. Neben dem Schwerpunkt IT-Lösungen für die Finanzbranche gehören auch Industrie- und Logistikunternehmen zu den Kunden. Der Hauptsitz befindet sich in Stuttgart, in acht weiteren Ländern unterhält der IT-Konzern insgesamt 32 Standorte. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 810 Millionen €.

Investoren und Analysten nicht zufrieden

Der hohe Kursrückgang zeigt, dass die Marktteilnehmer mit den Quartalszahlen nicht zufrieden sind, hier wurde mehr erwartet. Dennoch sind die Finanzkennzahlen insgesamt als gut zu bezeichnen, Umsatz und Ertrag wuchsen zweistellig.

Der Umsatz in den ersten drei Monaten verbesserte sich um 10% auf 190,6 Millionen €. Hierzu haben alle Segmente beigetragen, regional war das Umsatzwachstum in den USA mit einem Anstieg von 62% am größten. Ebenfalls wirkte sich die weitere Diversifikation positiv aus.

Auch die Ertragssituation ist als gut zu bezeichnen, das operative EBIT stieg um 17% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 16,2 Millionen €. Unterm Strich verblieb ein Konzernergebnis von 10,5 Millionen € – dies entspricht einem Anstieg von 10%. Das sich daraus ergebende EPS (Gewinn pro Aktie) verbesserte sich von 0,36 € auf 0,40 €.

Prognose bestätigt

Auch in Zukunft geht das Stuttgarter Unternehmen von einem weiteren zweistelligen Wachstum beim Umsatz und Ertrag aus. Der Jahresumsatz soll um 16% auf 850 Millionen anwachsen, beim operativen EBIT wird mit einem Wachstum von 19% auf 80 Millionen € gerechnet.

Hierin enthalten sind dann die Beiträge der übernommenen targens GmbH, diese fließen ab dem 1. April in die Konzernrechnung ein.

Marika Lulay, CEO von GFT, beschreibt die zukünftigen Erwartungen so:

Wir wachsen weiterhin stabil und bestätigen unsere Prognose für 2023. Das wirtschaftliche Umfeld ist zwar weltweit in den letzten Monaten schwieriger geworden, doch gleichzeitig sehen wir einige positive Zeichen. Außerdem rechnen wir damit, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr weiter anzieht.

Kursrückgang nicht überbewerten

Jeder starke Kursrückgang ist positiv, wenn die wirtschaftliche Geschäftsentwicklung stabil und auf weiteres Wachstum ausgerichtet ist. Das IT-Unternehmen ist ein Gewinner der Pandemie, während dieser Zeit hat sich der Kurs mehr als verfünffacht und stieg in der Spitze bis auf 47 €.

Nach einem solchen Anstieg ist der hohe Rückgang eine ganz normale Kurskorrektur, er sollte daher nicht überbewertet werden.

Neue Einstiegsbasis geschaffen

Die wirtschaftlichen Perspektiven des Unternehmens sind intakt, dies bestätigt die optimistische Jahresprognose. Die Digitalisierung insgesamt schreitet rasant vorwärts, hiervon wird auch GFT weiter profitieren.

Meiner Einschätzung nach bieten sich jetzt wieder gute Einstiegschancen, Kurse von 37 € sind wieder machbar, das entspricht auf heutiger Basis einem Kursanstieg von knapp 20%.

In ihrer letzten Analyse kamen die Analysten von Warburg auf einen Zielkurs von 49 €. Hier sollte man jedoch realistischer sein, solche Kurse sind kurz- und mittelfristig eher unwahrscheinlich.

Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung, neben der Chance auf Kursgewinne beträgt die momentane Dividendenrendite rund 1,5%.

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