Glencore-Aktie: Die goldene Zeit ist vorbei
Die Glencore-Aktie (WKN: A1JAGV) muss am Mittwochmorgen einen herben Kursverlust von über -6% wegstecken und setzt damit ihren seit Wochen anhaltenden Abwärtstrend fort. Seit Jahresbeginn hat das Papier des umsatzstärksten Rohstoffkonzerns der Welt mehr als -20% nachgeben. Was steckt hinter dem dicken Minus?
ℹ️ Glencore vorgestellt
- Glencore mit Sitz in Baar in der Schweiz ist einer der weltweit größten Bergbaukonzerne und der größte Rohstoffhändler der Welt. Der Konzern ist gemessen am Umsatz das größte Unternehmen der Schweiz.
- Glencore fördert, verarbeitet und handelt ein sehr breites Spektrum an Industrierohstoffen wie Aluminium, Aluminiumoxid, Bauxit, Eisenlegierungen, Nickel, Zink, Kupfer, Blei, Kohle und Öl sowie Agrarrohstoffe wie Getreide, Reis, Ölsaaten, verzehrbare Pflanzenöle und Zucker.
- Die Glencore-Aktie notiert an der London Stock Exchange und ist Mitglied im britischen Leitindex FTSE 100. An der Börse ist Glencore ca. 45,6 Milliarden Pfund wert.
Gewinn halbiert
Auslöser des Kursverlustes zur Wochenmitte sind schwache Zahlen für das Gesamtjahr 2023. Dass sie im Vergleich zum Vorjahr schwach ausfallen werden, wurde vom Markt erwartet, schließlich war 2022 angesichts der massiven Steigerung von Rohstoff- und Energiepreisen ein absolutes Ausnahmejahr für Glencore.
Das Ausmaß des Gewinneinbruchs war aber offenbar doch eine leichte Überraschung für den Markt. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen halbierte sich von 34,1 Milliarden US$ 2022 auf 17,1 Milliarden US$ im vergangenen Jahr. Analysten hatten im Schnitt mit 17,15 Milliarden US$ einen leicht höheren Wert auf dem Zettel.
Der Gewinnrückgang zieht sich durch alle Geschäftsbereiche von Glencore. Am stärksten betroffen war das Kohlegeschäft, das angesichts des Ausbruchs des Ukraine-Krieges im Jahr 2022 einen Boom erlebte. Der EBITDA im Kohlesegment ging von 17,9 Milliarden US$ im Jahr 2022 auf 8,0 Milliarden US$ 2023 zurück.
Nicht besser sieht es bei anderen Rohstoffen aus. Der operative Gewinn im Kupfergeschäft sank von 5,7 Milliarden auf 4,0 Milliarden US$ und im Zink-Segment von 1,5 Milliarden US$ auf 1,0 Milliarden US$.
Nicht zuletzt verzeichnete auch das Rohstoffhandelsgeschäft einen starken Einbruch. Der operative Gewinn sackte als Folge der Normalisierung der Weltmarktpreise von 6,8 Milliarden US$ auf 3,9 Milliarden US$ ab.
Eine bittere Pille
Für Aktionäre bedeutet das, dass sie eine bittere Pille schlucken müssen. Für das Jahr 2022 durften sich Anteilseigner noch über eine reguläre Dividende in Höhe von 0,40 US$ je Aktie plus eine Sonderausschüttung von 0,04 US$ je Anteilsschein freuen.
In Anbetracht der schlechten Gewinnentwicklung reduziert sich die Gewinnausschüttung für 2023 auf 0,13 US$ je Aktie. Sie soll in zwei gleichen Tranchen im Juni und September ausgezahlt werden. Neben dem schwachen Rohstoffgeschäft ist aber auch die Milliardenübernahme der kanadischen Teck ein Grund für die deutliche Verringerung der Dividende.
Damit reduziert sich die Dividendenrendite der Glencore-Aktie auf etwa 2,8%. In den vergangenen fünf Jahren lag sie im Schnitt noch bei 4,3%.
Neues 2-Jahrestief
Durch den Kursrückgang am Mittwoch ist die Glencore-Aktie auf ein neues 2-Jahrestief gefallen. Charttechnisch sprechen derzeit alle Indikatoren gegen einen Einstieg in die Glencore-Aktie.
Derzeit kein Kurspotenzial
Die goldenen Jahre für Rohstoffkonzerne scheinen fürs Erste vorbei zu sein. Ich sehe deshalb derzeit kein Kurspotenzial für die Glencore-Aktie.
Hinzu kommt, dass die Attraktivität der Aktie auch für Dividendenjäger deutlich nachgelassen hat. Eine Dividendenrendite von weniger als 3% hat in meinen Augen für einen Rohstoffkonzern keine besondere Anziehungskraft.
Anleger sollten die weitere Entwicklung der Glencore-Aktie trotzdem beobachten. Die geopolitische Lage der Welt hat sich in den vergangenen Monaten wieder verschlechtert. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Rohstoffpreise in naher Zukunft wieder eine andere Richtung einschlagen werden.
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