Gold, Silber, Rohstoffe: So positionierst Du Dich 2022!

Er ist in der Welt der Edelmetalle und Rohstoffe zu Hause wie kein Zweiter: Andreas Lambrou. Zudem ist er einer unserer Experten. Wir haben mit dem Profi darüber gesprochen, wie das vergangene Jahr an den Börsen lief, welche Entwicklungen er 2022 erwartet und wie sich Anleger positionieren sollten, um erfolgreich zu sein.

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Zur Person:

Andreas Lambrou (43), verheiratet, Zypern, seit drei Jahrzehnten an der Börse aktiv und Spezialist für Gold, Silber und Rohstoffe. Im hochexklusiven Club Goldherz PLUS präsentiert er den Mitgliedern immer wieder Aktien mit hervorragenden Chance-Risiko-Profilen.


Den Goldherz PLUS Report gibt es seit mehr als drei Jahren, den Goldherz Newsletter sogar doppelt so lange. Wie sieht Deine persönliche Bilanz aus?

Andreas Lambrou: Nun, ich habe natürlich die meisten Ideen des PLUS Reports selbst genutzt, und mein Depot ist in diesen drei Jahren um etwa +400% gewachsen. Um ehrlich zu sein, ich weiß meinen aktuellen Depotstand jetzt gar nicht so genau, weil ich nicht auf die Schwankungen achte. Das ist praktisch identisch mit der Rendite im PLUS, gemessen an den risikofreien „Gratis-Positionen“, bei denen wir nach starken Anstiegen jeweils unseren Einsatz herausgenommen haben und dessen Rendite durchschnittlich bei +398% liegt.

Bist Du mit der Performance zufrieden, die Du im vergangenen Jahr für die PLUS-Mitglieder eingespielt hast?

Andreas Lambrou: Weil wir im PLUS mit praktisch allem außer mit Gold-Aktien Geld verdient haben, teils viel Geld, bin ich unter dem Strich mit den Entwicklungen sehr zufrieden. Vor allem das Energiedepot mit Uran-Aktien oder Gazprom mit über +100% Rendite sowie Industriemetalle wie eine Glencore mit über +150% Rendite haben sehr gut abgeschnitten.

Was hätte 2021 Deiner Meinung nach besser, was schlechter laufen können?

Andreas Lambrou: Enttäuschend war für viele sicher, dass Gold von allen anderen Rohstoffen abgehängt wurde und nicht mal einen kleinen Anstieg schaffte, der sicher möglich gewesen wäre. Andererseits gehörte Gold 2019 und 2020 zu den Top-Performern. Aber ich sage immer, wer keine zwei bis drei Jahre Zeit hat, um sein Depot vernünftig aufzubauen, wird an der Börse als Investor niemals glücklich werden und immer die zyklisch falschen Entscheidungen treffen. Darum wäre der Kauf von Gold-Aktien Mitte 2020 relativ ungünstig gewesen. Und ich habe richtigerweise im PLUS stärker auf Energie und Industriemetalle gesetzt.

Wie fallen die Reaktionen der Mitglieder aus?

Andreas Lambrou: Damit bin ich sehr zufrieden. Mit Ausnahme weniger Leser, die nach 18 Monaten Seitwärtsbewegung beim Gold und 12 Monaten beim Silber etwas ungeduldig wurden, wissen die meisten Stammleser, dass man Rohstoffaktien immer kaufen muss, wenn die vorangegangene Entwicklung schwach war und die Aussichten stark aussehen. Darum gibt es jetzt viele Leser, die sehr gut im Rhythmus sind und ihre Gewinne umschichten, um von der nächsten Goldpreis- und Silber-Hausse zu profitieren.

Wie wird Deiner Ansicht nach das gerade angelaufene Börsenjahr, worauf müssen wir uns einstellen?

Andreas Lambrou: Ich glaube, insgesamt wird 2022 ein Übergangsjahr, das eher von Korrekturen und Erholungen geprägt sein wird. Wir sehen einen Favoritenwechsel und eine Umorientierung der Anleger von Wachstums- in Value-Werte. Wobei die value-stärksten Komponenten, die Rohstoff-Aktien und Energiewerte, wegen ihres zurzeit außerordentlich tiefen Index-Anteils um 10% deutlich unterrepräsentiert sind. Das gilt selbst bei klassischen Value-/Dividendenfonds. Der Druck auf die Indizes, vor allem den Nasdaq, dürfte eher zunehmen und wird selbst bei tendenziell steigenden Rohstoff-Werten nicht kompensiert werden.

Wo siehst Du im PLUS für 2022 noch Spielraum für Optimierungen?

Andreas Lambrou: Im PLUS würde ich gerne mehr kleine und aussichtsreiche Titel – auch im Explorer-Sektor – präsentieren. Hier waren in den letzten drei Jahren oft astronomische Renditen möglich, ich erinnere an +4.000% bei Chalice Mining oder +1.500% bei ReconAfrica. Aber Anlegern muss bewusst sein, dass diese Strategie nur als Beimischung und „Vermögensbeschleuniger” sinnvoll ist, wenn man schon sein Standbein der Vermögensbildung mit starken Werten gesetzt hat.

Traumrenditen über 1.000% muss man sehr genau vorbereiten. Der Reiz dabei ist, dass man bei Totalverlustrisiken ein Vielfaches des Einsatzes verdienen kann. Und ich demonstriere seit Jahren, wie es möglich ist, solche außergewöhnlichen Erfolge zu erzielen, ohne dabei langfristige Renditechancen aufzugeben oder übermäßige Depotrisiken einzugehen.

Besonders bei den langfristigen Entscheidungen dürfen sich Anleger nicht von Emotionen oder der Berichterstattung in den Medien leiten lassen. Um Erfolg zu haben, müssen sie sich auf starke Daten verlassen wie den Cashflow und die Gewinne im Vergleich zur Unternehmensbewertung sowie das Potenzial von Dividenden. Zudem muss man immer auf das Management und die langfristigen Strategien achten. Gerade kurzfristig versprechen die Managements kleiner Rohstoffwerte oft zu viel und halten wenig.

Darum ist es für Anleger wichtig, die Risiken zu beachten und vor allem zu diversifizieren. Es zahlt sich letztlich aus, mehr als 20 statt nur 5 Aktien zu halten, sonst hat man immer das Risiko, dass man bei nur einem Verlierer die Rendite des ganzen Jahres kaputt macht.

Planst Du perspektivisch generelle Neuerungen?

Andreas Lambrou: Grundsätzlich bleibt die fundamentale Entscheidungsfindung exakt so, wie sie ist. Nur die Präsentation der Ergebnisse möchte ich optisch noch ein wenig verbessern, damit PLUS-Leser die Gewinn- und Dividendenschätzungen aller Depotwerte schneller nachvollziehen können.

Vielen Dank für das Gespräch!

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