Gold und Silber im Freitagshandel plötzlich unter Druck – das steckt dahinter

Die Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, starteten vielversprechend in den Freitag und machten bis zum frühen Nachmittag einen positiven Eindruck. Doch dann änderte sich die Situation abrupt, als schmerzhafte Verluste zu verzeichnen waren. Grund dafür waren die Veröffentlichung von starken Wirtschaftsdaten aus den USA, die erneut die Furcht vor Zinserhöhungen aufkommen ließen.

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Im Rahmen am Freitag vorgestellten US-Wirtschaftsdaten zeigt die erste Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal einen Anstieg von 2,4% im Vergleich zum Vorjahr, womit die Markterwartungen von 2,0% deutlich übertroffen wurden.

Auch die internen Daten des BIP-Berichts waren solide. Zusätzlich stiegen die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA im Juni um 4%, während der Markt lediglich mit einem Anstieg um 1,5% gerechnet hatte.

Darüber hinaus fielen die wöchentlichen US-Arbeitslosenanträge niedriger aus als erwartet. Diese positiven Daten führten zu einem Anstieg des US-Dollar-Index und einer leicht erhöhten Rendite der US-Staatsanleihen – beides Faktoren, die sich negativ auf die Edelmetallmärkte auswirken.

Europäische Zentralbank deutet Zinspause an

Parallel dazu deutet die Europäische Zentralbank ebenfalls am Freitag an, dass eine Zinspause im September möglich sein könnte. Diese Andeutung brachte den Euro im Vergleich zum Dollar unter Druck. Obwohl Euro/Dollar nicht unmittelbar das entscheidende Währungspaar für die Bewegung des Goldpreises sind, reagiert Gold relativ sensibel auf mögliche Dollarstärken. Die plötzliche Stärke des Dollars in Verbindung mit den starken US-Wirtschaftsdaten hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Goldpreis nachgegeben hat.

Analysten-Kursziel steht fest

JPMorgan Chase hat seine Goldpreis-Prognose aktualisiert und erwartet für dieses Jahr einen Preis von 2.000 US$ und einen weiteren Anstieg im nächsten Jahr. Die Analysten glauben, dass die realen Renditen in den nächsten Monaten wieder sinken werden, was dem Goldpreis Auftrieb verleihen wird. Zinssenkungen seitens der US-Notenbank werden erst im zweiten Quartal 2024 erwartet.

Mittelfristig scheint der Goldpreis bullish zu sein, da er trotz des noch nicht abgeschlossenen Zinsanhebungszyklus der US-Notenbank bei rund 1.950 US$ bleibt. Der schwächere US$ und ein gutes Umfeld könnten zu weiter steigenden Goldpreisen führen.

Goldpreis unter Druck: Nächste Unterstützung bei 1.940 US$

Die Bullen haben Schwierigkeiten, die Unterstützung bei 1.940 US$ zu verteidigen. Gelingt ihnen dies, könnte das bullishe Gesamtbild aufrechterhalten werden. Andernfalls besteht die Gefahr eines weiteren Abwärtstrends in Richtung des Bereichs von 1.900 US$. Es bleibt jedoch zu beachten, dass diese Entwicklung momentan eine Momentaufnahme darstellt, und weitere Faktoren die Kursbewegung in den kommenden Tagen und Wochen beeinflussen könnten.

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