Grammer: Eine Firma im Aufbruch – und die Aktie?

Die Grammer-Aktie (WKN: 589540) reagierte auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal kaum, dies ist im Hinblick auf den starken vorherigen Kursanstieg von +55% auch kaum verwunderlich. Aktuell steht sie bei 16,10 €. Insgesamt befindet sich das Unternehmen weiterhin auf einem guten Weg zurück zu alter Stärke. Ist der Aufwärtstrend seit Oktober 2022 weiterhin intakt?

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Die deutsche Grammer AG gehört zu den führenden Herstellern von Komponenten und Systemen für die Sitzausstattung von Fahrzeugen aller Art. Daneben liefert sie auch Sitze für Bahn und Busse. Zu den Kunden gehören alle größeren Automobilhersteller sowie viele Hersteller von Nutzfahrzeugen und Waggonbauer. Der Hauptsitz befindet sich im bayerischen Ursensollen, daneben unterhält der Konzern weltweite Produktionsstätten. Großaktionär mit 86,20% ist die chinesische Ningbo Jifing Auto Parts. Die Marktkapitalisierung beträgt 245 Millionen €.

Jahresstart gelungen

Die wirtschaftliche Erholung des Sitzkomponentenherstellers schreitet weiter voran. Die Verbesserungen der Finanzkennzahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich in den ersten drei Monaten fortgesetzt.

Der Quartalsumsatz stieg um 14,4% auf 589,1 Millionen €, besonders stark war das Wachstum mit 31,8% in der APAC-Region. Hierzu trug das China-Geschäft wesentlich bei. Aber auch im größten EMEA-Markt legte das Umsatzwachstum um 13,4 auf 328,5 Millionen € zu.

Sehr erfreulich ist die Entwicklung bei der Ertragslage, das operative EBIT erreichte mit 13,9 Millionen € wieder die Gewinnzone, im Vorjahreszeitraum war operativ ein Verlust von -2,5 Millionen € verzeichnet worden. Die EBIT-Marge hat sich ebenfalls auf 2,4% deutlich gesteigert. Diese Ertragsentwicklung zeigt, dass das 2020 begonnene Restrukturierungsprogramm immer mehr greift.

Das sagt die Finanzchefin

Finanzchefin Jurate Keblyte kommentiert die Entwicklung so:

Nach einem außerordentlich starken letzten Quartal des Jahres 2022 spiegelt der Start ins Jahr 2023 die Entspannung der Lieferketten und Covid-Lockdowns in China gegenüber dem Vorjahreszeitraum wider, aber auch die weiterhin bestehenden starken Einflüsse der Inflation.

Jahresprognose bestätigt

Die gute Entwicklung führte dazu, dass die Jahresprognose seitens des Managements bestätigt wurde. Danach soll der Konzernumsatz bei 2,2 Milliarden € liegen, das operative EBIT soll sich auf 70 Millionen € verdoppeln.

Wenn das Umsatzwachstum sich so fortsetzt, dürfte der angestrebte Umsatz deutlich höher ausfallen. Beim operativen Ergebnis muss noch einiges passieren im weiteren Jahresverlauf.

Kann der Aufwärtstrend der Aktie sich fortsetzen?

Insgesamt mausert sich das Problemunternehmen wieder zu einem profitablen Konzern, dies zeigen die Entwicklung im letzten Geschäftsjahr sowie das erste Quartal im laufenden Geschäftsjahr.

Allerdings ist vieles davon bereits in dem bisherigen Kursanstieg eingepreist. Hier wäre eine größere Kurskorrektur für einen weiteren stabilen Kursanstieg eine gute Basis.

Potenzial vorhanden

Bei dem angestrebten operativen Ertrag von 70 Millionen € ist die derzeitige Marktbewertung von 241 Millionen € deutlich zu gering. Sollte diese gute Entwicklung sich im weiteren Jahresverlauf fortsetzen, sind meiner Meinung nach die Chancen auf höhere Kurse groß.

Achtung, geringe Handelsumsätze

Für Aktionäre ergibt sich die Problematik, dass die täglichen Handelsumsätze sehr gering sind. Der Streubesitz von 11% entspricht zwar einer Aktienanzahl von rund 1,6 Millionen Stück, jedoch verkaufen die Aktionäre derzeit kaum Aktien aus ihrem Bestand. Ein hoher Anteil davon dürfte wahrscheinlich bei institutionellen Anlegern liegen.

Wer sich dieser Thematik bewusst ist und einen Einstieg wagt, dürfte mittelfristig mit hohen Kursgewinnen rechnen können. Zudem besteht die Möglichkeit der vollständigen Übernahme.

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