Grenke-Aktie -10%: Was ist da los?
Nach einer Bilderbuch-Rallye seit Dezember bricht die Grenke-Aktie (WKN: A161N3) heute um -10% auf 26,88 € ein. Investoren nehmen Gewinne mit, nachdem das Unternehmen gestern vorläufige Geschäftszahlen für 2022 und einen Ausblick auf 2023 präsentiert hat. Müssen Anleger jetzt mit einer größeren Kurskorrektur rechnen?
Die Grenke AG ist ein deutscher Finanzdienstleister mit Sitz in Baden-Baden. Das Kerngeschäft ist Leasing von Produkten der Bürokommunikation, also PCs, Notebooks, Server oder Bildschirme. Daneben ist Grenke im Bereich Factoring tätig und verfügt über eine Banklizenz.
SD-Tipp bringt +30%
Anfang Januar, seinerzeit notierte das Papier bei 22,80 €, haben wir in diesem Artikel zur Grenke-Aktie trotz eines gerade erfolgten Kurssprungs geschrieben, dass wir noch Luft für höhere Kurse bis zu 30 € sehen.
Genau so ist es gekommen, denn diese Marke wurde in dieser Woche übersprungen. Wer unserem Tipp gefolgt ist, hat also eine schöne Rendite von +30% erzielt.
Ergebnis am oberen Ende der Prognose
Am Donnerstag hat der Finanzdienstleister vorläufige Zahlen für 2022 vorgelegt. Die endgültigen Zahlen kommen am 16. März. Demzufolge betrug das Konzernergebnis 84,2 Millionen € (2021: 95,2 Millionen €) und lag damit am oberen Ende der Prognosespanne von 75 bis 85 Millionen €.
Das war zu erwarten, nachdem Grenke im vierten Quartal einen enormen Schlussspurt hingelegt und ein Leasing-Neugeschäft von 647 Millionen € erzielt hatte.
Aufgrund des gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Konzernergebnisses fällt die Dividende geringer aus. Ausgeschüttet werden sollen 0,45 € je Aktie, im Vorjahr waren es 0,50 €. Beim Kurs von 26,88 € wäre das eine Dividendenrendite von 1,67%.
Investitionen in Digitalisierung
In den kommenden Jahren will der Leasing-Spezialist kräftig in die Digitalisierung investieren. Grundlage des Programms ist die Transformation in die Cloud-Technologie. 45 bis 50 Millionen € sollen dafür ausgegeben werden.
Investiert wird in über 30 Ländern, insbesondere in den Kernmärkten Australien, Kanada und USA. Dort werden die noch jungen Tochtergesellschaften von Beginn an mit modernster Infrastruktur ausgestattet.
Ziel ist laut Unternehmen die möglichst vollständige End-to-End-Digitalisierung interner Prozesse im Kerngeschäft Leasing. So soll die Bearbeitung eines Leasingantrages künftig statt Minuten nur noch Sekunden dauern.
Ausblick 2023 und 2024
Für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren die Baden-Badener ein Leasing-Neugeschäft zwischen 2,6 und 2,8 Milliarden € und ein Konzernergebnis von 80 bis 90 Millionen €.
Letzteres soll 2024 auf 120 Millionen € steigen, das wären 20 Millionen € weniger als bislang angegeben. Als Grund hierfür wird das Digitalisierungsprogramm genannt. Im Geschäftsjahr 2025 soll dann der Break-even-Punkt erreicht werden.
CEO Dr. Sebastian Hirsch kommentiert:
Wir haben unsere finanziellen Ziele erreicht, sind wieder auf Wachstumskurs und jetzt in der Lage, die Digitalisierung unseres internationalen Geschäfts zu beschleunigen.
Korrektur abwarten
Nach der +60%-Kursrallye von 19 € Ende Dezember auf mehr als 30 € war zu erwarten, dass die Aktie irgendwann korrigiert. Wie so häufig nehmen Anleger die gestrige News des Unternehmens zum Anlass für Gewinnmitnahmen.
Zwar ist die Aktie des an der Börse mit 1,25 Milliarden € bewerteten Unternehmens nicht teuer, wenn man das konstante Wachstum betrachtet. Zudem ist das Geschäftsmodell relativ konjunkturresistent.
Gleichwohl sind Anleger nach dem starken Lauf der Aktie meiner Meinung nach aktuell besser beraten, nicht zu kaufen, sondern vorerst an der Seitenlinie zu bleiben.
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