Grenke-Aktie: Jetzt ein Schnäppchen?
Die Grenke-Aktie leidet noch immer unter dem Einbruch Ende Oktober letzten Jahres, als sich der Kurs etwa halbiert hatte. Am Freitag verliert sie -1,6% und steht aktuell bei 13,40 €. Was ist zukünftig zu erwarten? Ist der Titel gar ein Schnäppchen?
Jahresauftakt gelungen
Nach dem Rekordjahr 2024, setzt das Unternehmen sein Wachstum fort. Hiervon sind die Zahlen des ersten Quartals vom 3. April geprägt.
Das wichtige Neugeschäft im Leasingsegment verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,6% auf 740,6 Millionen €. Dies zeigt, dass die Unternehmen zunehmend auf Leasing statt eigener Käufe setzen.
Hervorzuheben ist auch die Ertragsverbesserung. Der Deckungsbeitrag 2 ist der Indikator für die Profitabilität. Lag er im Vorjahreswert bei 112,7 Millionen €, so stieg er in den ersten drei Monaten auf 130,3 Millionen €. Die daraus ergebende Marge erhöhte sich von 16,8 auf 17,6%.
Auch die eigene Bank entwickelte sich gut. Die Einlagen verbesserten sich um 7% auf 2,4 Milliarden €. Besonders hervorgehoben wurde das Geschäft mit den Mikrokrediten. Insbesondere Start-up-Unternehmer nehmen diese in Anspruch.
Insgesamt ist das Unternehmen auf einem guten Weg.
Dr. Sebastian Hirsch, CEO der Grenke AG, kommentierte den Verlauf so:
Mit unserem Neugeschäft liegen wir voll im Plan. Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass wir unsere Margen und damit die Profitabilität im Fokus haben – was sich beim künftigen Gewinn auszahlen wird.
Factoring-Geschäft verkauft
Das Factoring-Geschäft spielte bisher keine große Rolle im Konzern. Laut Unternehmensangaben stand es schon länger zur Disposition. Mit der schweizerischen Teylor AG wurde jetzt ein Käufer gefunden, über den Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht.
Der Übergang soll schrittweise erfolgen und bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Auf die Ertragslage wird sich der Verkauf nicht gravierend auswirken.
Zuversichtlicher Ausblick gemeldet
Für das laufende Geschäftsjahr gibt das Unternehmen sich zuversichtlich. So soll das Rekordjahr 2024 beim Neugeschäft nochmals übertroffen werden. Hier wird ein Wert von 3,2 bis 3,4 Milliarden € erwartet – im Vorjahr lag er bei 3,1 Milliarden €.
Dies sollte auch auf die Ertragslage positiv auswirken. Die Befürchtungen, dass es aufgrund der wirtschaftlichen Tristesse zu höheren Unternehmenspleiten kommt, machten sich im ersten Quartal weniger bemerkbar. Beim Konzernergebnis wird ein deutlicher Anstieg gegenüber 2024 erwartet.
Potenzial vorhanden
Auslöser des damaligen Kurseinbruchs war die deutlich gesenkte Ertragsprognose für 2024. Höhere Ausfälle durch Unternehmensinsolvenzen führten dazu, dass die Ertragsprognose von 95 bis 115 Millionen € auf 68 bis 76 Millionen € gesenkt wurde. Das tatsächliche Konzernergebnis lag bei 71 Millionen €.
Die Grenke-Aktie ist aus meiner Sicht unterbewertet. Bei dem jetzigen Kurs ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,4. Das ist für ein erfolgreiches Unternehmen niedrig. Der faire Wert dürfte bei 20 € liegen. Die wirtschaftliche Tristesse ist zwar noch nicht vorbei, die Risiken dürften jedoch durch entsprechende Abschreibungen abgesichert sein.
Die Analysten sind einheitlich der gleichen Meinung, allerdings liegen deren Zielkurse weit auseinander. Hauck Aufhäuser mit 21 € und die Deutsche Bank mit 22 € liegen leicht über meinen Erwartungen. Sehr optimistisch ist Warburg Research mit ihrem Zielkurs von 30 €.
Was für die Aktie spricht, ist die aktuelle Dividendenrendite von knapp 3%. Die Dividende soll mit 0,40 € trotz des Gewinnrückgangs konstant bleiben. (Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.)
Mein Fazit: Das derzeitige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen.
Grenke in Kürze
- Die Grenke AG ist ein deutscher Finanzdienstleister mit den Schwerpunkten Leasing und Factoring. Das Kerngeschäft ist Leasing von Produkten der Bürokommunikation, also PCs, Notebooks, Server oder Bildschirme.
- Der Hauptsitz befindet sich in Baden-Baden, daneben ist der Konzern in 30 Ländern weltweit vertreten.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet und wird aktuell mit rund 592 Millionen € bewertet.
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