Hamburger Hafen-Aktie: Übernahmeschlacht?

Nach Bekanntgabe der geplanten Übernahme eines großen Aktienpakets an der Hamburger Hafen und Logistik AG durch die weltgrößte Reederei MSC schoss die HHLA-Aktie (WKN: A0S848) um rund +50% in die Höhe. Doch in den vergangenen Tagen ging es mit dem Kurs der Hamburger Hafen-Aktie wieder leicht bergab. Was steckt dahinter?

hhla.de

ℹ️ Hamburger Hafen vorgestellt

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein auf die Bereiche Hafenumschlag, Container- und Transportlogistik spezialisierter Logistikkonzern. Die HHLA betreibt die vier Geschäftssegmente Container, intermodaler Verkehr, Logistik und Immobilien. Das Containersegment befasst sich mit dem Umschlag von Containerschiffen und dem Transfer von Containern zu anderen Verkehrsträgern. Der Bereich Intermodal umfasst den Transport von Containern, Be- und Entladevorgänge sowie den Betrieb von Binnenterminals. Das Logistiksegment bietet Lagerlogistik, spezialisierte Umschlagdienstleistungen und Beratung. Und das Immobiliensegment kümmert sich um Entwicklung und Vermietung von Immobilien sowie das Facility-Management. Gegründet wurde das in Hamburg ansässige Unternehmen im Jahr 1885. An der Börse ist die HHLA derzeit mit ca. 1,2 Milliarden € bewertet.

Kühne rudert zurück

Die Stadt Hamburg will ihre Beteiligung an der HHLA von derzeit 69% auf zukünftig 50,1% reduzieren. Als strategischen Partner hat die Hansestadt den Reedereigiganten MSC auserkoren. Er soll in Zukunft 49,9% der Anteile halten.

MSC bietet den Aktionären der HHLA 16,75 € je Aktie. Nach der Ankündigung des Deals war die Hamburger Hafen-Aktie kurzzeitig auf rund 17,50 € hochgeschossen. Warum? Weil Aktionäre offenbar ein Bietergefecht zwischen MSC und anderen Kaufinteressenten erwarteten.

Als prominentester Kandidat für einen Bieterwettstreit um den Hamburger Hafen wurde der reichste Bewohner der Hansestadt gehandelt: Klaus-Michael Kühne, seines Zeichens größter Aktionär des MSC-Wettbewerbers Hapag-Lloyd.

Nachdem Kühne von den Übernahmeplänen durch MSC erfuhr, kündigte er ein Gegenangebot über Hapag-Lloyd oder seine Beteiligungsgesellschaft an. Doch nun rudert der Milliardär zurück. In einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ sagte Kühne, dass er zwar in Gesprächen sei, er eine Beteiligung im Moment aber als wenig wahrscheinlich ansehe.

Schwer interpretierbares Chartbild

Das Chartbild der Hamburger Hafen-Aktie lässt sich gegenwärtig nur schwer interpretieren. Der jüngste Kurssprung hat die Aktie wieder auf das Kursniveau von Anfang 2022 katapultiert. Der nächste wichtige Widerstand befindet sich bei ca. 18,50 €.

Ein Hafen mit wenig Zukunft

Ich rate Anlegern, nicht auf eine Bieterschlacht um den Hamburger Hafen zu setzen. Die Stadtregierung scheint sich auf MSC als präferierten Partner festgelegt zu haben. Sie verspricht sich von der weltgrößten Reederei ein steigendes Umschlagsvolumen im Hafen.

Das kann der drittgrößte Hafen Europas gut gebrauchen, denn seit Jahren sind der Container- und der Massengutumschlag rückläufig. Der Hamburger Hafen scheint zunehmend seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Häfen zu verlieren.

Vor diesem Hintergrund rate ich von einem Kauf der Hamburger Hafen-Aktie ab. Ich glaube nicht, dass dem Hafen der Hansestadt eine rosige Zukunft bevorsteht. Vereinzelte Stimmen sprechen sich bereits dafür aus, weite Gebiete des Hafens in Zukunft für Wohn- und Gewerbezwecke zu nutzen.

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