Hapag-Lloyd-Aktie: Langsam wird's spannend
In der vergangenen Handelswoche rutschten die Aktien der Reederei Hapag-Lloyd (WKN: HLA647) auf Jahressicht wieder ins Minus. Dies bedeutet einen Verlust von -52% von den Hochs im April. Sollten sich Anleger jetzt von dem Papier fernhalten oder vielleicht im Gegenteil antizyklisch einsteigen?
ℹ️ Hapag-Lloyd vorgestellt
Mit einer Flotte von 258 modernen Containerschiffen ist Hapag-Lloyd die fünftgrößte Reederei der Welt. Neben dem Hauptsitz in Hamburg ist der Konzern mit 339 Büros weltweit vertreten. An der Börse wird das Unternehmen mit 32,1 Milliarden € bewertet.
Corona-Gewinner und Rekordjahr 2022
Geht es nach UBS-Analyst Ivar Billfalk-Kelly, dann sollten Aktionäre von Hapag-Lloyd sich nicht allzu große Hoffnungen auf eine Erholung der Aktie machen, sondern eher mit dem Schlimmsten rechnen. Denn in einer kürzlich veröffentlichten Studie äußerte sich der Marktbeobachter sehr negativ zu den Aktien des Schifffahrtsunternehmens und stufte diese mit „Sell“ und einem Kursziel von 130 € ein.
Billfalk-Kelly begründete seinen Pessimismus primär mit Überkapazitäten in der Branche, die auch im Jahr 2024 die Frachtratenpreise weiter absenken und damit das Geschäft der Rederei belasten dürften.
Zyklisches Geschäft
Mit diesem deutlichen Pessimismus ist der UBS-Analyst allerdings nicht allein. Die große amerikanische Investmentbank JPMorgan ist noch bärischer für das Papier. In einer Studie, welche ebenfalls am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde, senkten die Experten ihr Kursziel auf 79 € und erwarten damit von der Aktie noch mehr als eine Halbierung.
Infolgedessen sanken die Papiere von Hapag-Lloyd auch um -4% ab und verloren damit die letzten Gewinne, welche seit Jahresanfang noch übrig geblieben waren.
Alte Regeln an der Börse
Trotzdem sollten Anleger die Aktien von Hapag-Lloyd keineswegs unbeachtet lassen.
Denn wer zyklischen Geschäftsmodellen nicht scheu gegenübersteht, der kann sich hier mehr und mehr auf eine Einstiegsgelegenheit freuen. Allerdings sollten Anleger bei ihren Betrachtungen weniger auf das Kursniveau als auf das KGV schauen.
So besagt eine alte Börsenregel, dass Zykliker immer zu hohen KGVs erworben werden sollten, da es zu dieser Zeit in der Branche schlecht läuft. Mit einem erwarteten KGV von 26 im Jahr 2024 nähert sich die Aktie also immer mehr einem Einstiegszeitpunkt an. Investoren müssen dann aber auch die Zeit mitbringen, sich bis zur nächsten Boom-Phase zu gedulden.
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