Hapag-Lloyd-Aktie rennt: Jetzt Top-Dividende sichern?
Einer der Highflyer der vergangenen Jahre hebt heute wieder ab: Die Hapag-Lloyd-Aktie (WKN: HLAG47) explodiert um fast +13% auf 247,80 €. Auslöser ist die Mitteilung des Unternehmens, eine satte Dividende von 63 € je Aktie ausschütten zu wollen. Sollten Anleger jetzt noch schnell auf den Zug aufspringen und sich die Top-Ausschüttung sichern?
Hapag-Lloyd ist mit einer Flotte von 252 modernen Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von 1,8 Millionen TEU eine der weltweit führenden Linienreedereien. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg ist mit 14.500 Mitarbeitern an Standorten in 137 Ländern mit mehr als 400 Büros präsent. An der Börse ist es aktuell mit 43,55 Milliarden € bewertet.
Rekorddividende nach Rekordergebnissen
Vor gerade einmal acht Tagen haben wir in diesem Artikel aufgezeigt, dass bei Hapag Lloyd aufgrund der exzellenten Geschäftsergebnisse im vergangenen Jahr eine fette Dividende winkt. Heute ist es soweit: Der Vorstand empfiehlt der Hauptversammlung, die für den 3. Mai geplant ist, dass 63 € je Anteil ausgeschüttet werden sollen. Zum Vergleich: Im Vorjahr gab es 35 € pro Aktie.
Dividendenrendite über 25%
Selbst nach der heutigen Kursexplosion auf aktuell 248 € ergäbe die Ausschüttung noch eine Dividendenrendite von 25,4%. Das ist natürlich exorbitant und nicht oft zu finden. Der Dividendenvorschlag entspricht einer Gesamtausschüttung von 11,1 Milliarden €.
Zwar war bereits fleißig über eine höhere Dividende spekuliert worden. Doch 50 € je Anteil bildeten die Obergrenze der Schätzungen, mit dieser Höhe hatten also selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet.
Klingt alles zu schön, um wahr zu sein, oder? Die Top-Dividende gibt es natürlich, doch wir müssen leider erneut Wasser in den Wein gießen. Anleger sollten sich sehr genau überlegen, ob sie die Aktie kaufen, und dabei eben nicht nur auf die Dividende schauen.
Hohe Frachtrate längst gesunken
Zwar hat die Reederei im vergangenen Jahr ihren Umsatz auf 34,5 Milliarden € gesteigert und laut vorläufiger Zahlen ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 19,4 Milliarden € eingefahren.
Doch dies war in erster Linie auf die hohe Frachtrate zurückzuführen, die sich durchschnittlich auf 2.863 US$/TEU (2021: 2.003 US$/TEU) erhöht hatte.
Ende 2022 war die Frachtrate allerdings aufgrund der nachlassenden Schiffs-Staus in China und infolge einer geringeren Nachfrage bereits deutlich gesunken. Somit ist für das laufende Geschäftsjahr – Stichwort Rezession – mit schwierigen Bedingungen für die Container-Schifffahrt im Allgemeinen und speziell für Hapag Lloyd zu rechnen.
Analysten warnen
Nicht von ungefähr gehen Analysten wie Warburg Research („Verkaufen“, Ziel 167 €) oder JPMorgan („Underweight“, Ziel 143 €) von deutlich niedrigeren Kursen in diesem Jahr aus.
Hohe Kursrisiken
Was nützen Anlegern 25,4% Dividendenrendite, die ja ohnehin vom Kurs abgeschlagen wird, wenn sie am Ende aufgrund fallender Notierungen ins Minus rutschen? Ich bleibe jedenfalls bei meiner Meinung, besser an der Seitenlinie zu bleiben.
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