Hapag-Lloyd-Aktie: Wie geht es jetzt weiter?

Die Hapag-Lloyd-Aktie (WKN: HLAG47) verlor am Donnerstag deutlich um satte -7% auf 181,5 € und setzt damit ihre Abwärtsbewegung seit Juli fort. Aber was hat den Wert so stark ins Minus getrieben und wie geht es jetzt weiter?

ℹ Hapag-Lloyd vorgestellt

Hapag-Lloyd ist mit einer Flotte von 252 modernen Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von 1,8 Millionen TEU eine der weltweit führenden Linienreedereien. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg ist mit 14.500 Mitarbeitern an Standorten in 137 Ländern mit mehr als 400 Büros präsent. An der Börse ist es aktuell mit 43,55 Milliarden € bewertet.

Die „fetten Jahre“ sind vorbei

Durch die verstopften Lieferketten und steigenden Frachtratenpreise war Hapag-Lloyd in der Vergangenheit sehr gefragt gewesen und hatte Unsummen an Geld verdient. Dies wurde auch in massiven Dividendenausschüttungen von über 30 und über 60 € für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 deutlich.

Allerdings liegt dies in der Vergangenheit, und einmal mehr bestätigte sich bei dem Schifffahrtsunternehmen im Rahmen der Quartalszahlen, dass die „fetten Jahre“ vorbei sind.

So halbierte sich im abgelaufenen Quartal der Umsatz des Konzerns auf 4,42 Milliarden €, das Konzernergebnis rutschte um rund 75% auf ca. eine Milliarde € ab. Ursächlich dafür waren primär niedrigere Frachtratenpreise von 1533 US$ je Standardcontainer, nachdem es im Vorjahr noch 2935 US$ gewesen waren.

Wenig Optimismus

Die Ergebnisse verfehlten zudem die Erwartungen der Analysten, welche wie zum Beispiel wie die Investmentbank Stiefel bemängelten, dass der Ausblick für das restliche Jahr nicht erhöht worden sei. Für das laufende Jahr peilt das Schifffahrtsunternehmen nämlich weiterhin ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 2 und 4 Milliarden € an.

Trotzdem bedeuten die Zahlen immer noch das zweitbeste erste Halbjahr der Geschichte für Hapag-Lloyd. Ist die Aktie zumindest vor diesem Hintergrund einen Blick wert?

Hohe Kursrisiken

Vermutlich nicht, denn auch wenn auf der Aktie ein KGV von 9,8 steht, erwarten Experten weiter sinkende Frachtratenpreise, die sich auch auf das Geschäft von Hapag-Lloyd niederschlagen dürften. So liegt das KGV für 2024 schon bei 21 und Analysten sehen auch ein durchschnittliches Kurspotenzial bei der Aktie von -20%.

Dementsprechend heißt es hier Finger weg und abwarten bis die Aktie wieder in einen normalen Bewertungsbereich zurückgelaufen ist. Dabei empfiehlt sich eher ein Blick auf die Bewertungen der kommenden Jahre, da die aktuellen Metriken für 2023 weiterhin Verzerrungen durch erhöhte Frachtratenpreise aufweisen.

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