Heidelberger Druck +11,5%: Das Fundament steht wieder

09.02.22

Der radikale Konzernbau der Heidelberger Druckmaschinen AG (WKN: 731400) macht sich immer deutlicher bezahlt. Das machen die Geschäftszahlen deutlich, die der Anlagenbauer am Morgen vorgelegt hat. Anleger haben die Heidelberg-Aktie nach Handelsbeginn prompt um +11,5% auf 2,87 € gehievt. Die allgemeine Erholungsrallye dürfte sich fortsetzen.

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Heidelberger Druckmaschinen (kurz: Heidelberg) ist ein 1850 gegründetes Traditionsunternehmen, das lange Zeit führend war bei Lösungen für die Printmedienindustrie. Vor etwas mehr als einem Jahr startete das Management einen Konzernumbau hin zu Verpackungsdruck, Digitalisierung und E-Mobilität. Der Konzern kommt derzeit auf einen Börsenwert von 784 Millionen €.

Erholung auf ganzer Linie

Heidelbergs strategische Neuausrichtung hat im vergangenen Jahr erste Früchte abgeworfen. Das geht aus dem Quartalsbericht hervor, den der Anlagenbauer am Mittwochmorgen vorgelegt hat. So stieg der Auftragseingang des Unternehmens nach drei Quartalen des Geschäftsjahrs 2021/22 (per Ende März) gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel auf knapp 1,9 Milliarden €. Allein zwischen Oktober und Dezember kamen Aufträge im Wert von 643 Millionen € hinzu – ein Plus von 16%.

Auch der Umsatz legte nach neun Monaten im Vorjahresvergleich deutlich zu: um 21% auf 1,57 Milliarden €. Im dritten Quartal allein waren die Einnahmen mit 582 Millionen € ein Fünftel über dem Vorjahresniveau.

Auch der Betriebsgewinn (EBITDA) erhöhte sich in den ersten drei Geschäftsjahresvierteln um 21% auf 132 Millionen €. Zwischen Oktober und Dezember lag das EBITDA mit 57 Millionen € sogar um 36% höher als im Vorjahr. Die operativen Verbesserungen erfolgten laut Unternehmensmeldung vor allem durch ein erhöhtes Volumen sowie Margenverbesserungen.

Der scheidende Heidelberg-CEO Rainer Hundsdörfer sagte zu den Ergebnissen:

Der Erfolg unserer Anstrengungen zur Transformation von Heidelberg zeigt sich immer deutlicher. Unser Kerngeschäft entwickelt sich dank hoher Innovationskraft und dem Fokus auf den Kundennutzen positiv, unsere digitalen Geschäftsmodelle leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Und beim Thema E-Mobilität ist die Nachfragedynamik ungebrochen.

Mit Vorlage der Geschäftszahlen präzisierte Heidelberg auch seine Umsatzprognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2021/22. So erwartet der Vorstand Einnahmen von mindestens 2,1 Milliarden €. Zuvor hatte der Anlagenbauer das Volumen auf mindestens 2 Milliarden € geschätzt. Der Ausblick für die EBITDA-Marge bleibt hingegen unverändert in einer Spanne von 7 bis 7,5%. Daher erwartet das Unternehmen, beim Nachsteuerergebnis nach deutlichen Verlusten im Vorjahr knapp in der Gewinnzone zu landen.

Wieder voll auf Kurs

Nicht wenige haben Heidelberg die operative Trendwende nicht zugetraut. Spätestens seit heute dürfte jedoch klar sein: Das Kerngeschäft des Anlagenbauers steht wieder auf einem einigermaßen soliden Fundament.

Bis der von CEO Hundsdörfer angepeilte Wandel „vom Druckmaschinen- zum Technologieunternehmen“ vollzogen ist, wird das Unternehmen jedoch noch ein paar Jahre brauchen. So macht etwa die gepriesene E-Mobilitäts-Sparte erst 1% des Konzernumsatzes aus.

Für die Heidelberg-Akte ging es zu Beginn des Jahres erst einmal -15% abwärts. Der schwache Start ist jedoch seit heute fast wieder ausgebügelt, die allgemeine Erholungsrallye des Konzerns dürfte sich fortsetzen.

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