Heidelberger Druck: Unter 1 Euro droht weiteres Ungemach
Panik nun auch bei Anleihe-Investoren: Parallel zur Heidelberg-Aktie (WKN: 731400) stürzte am Freitag auch eine Anleihe des SDAX-Mitglieds ab. In Stuttgart handelt die Anleihe mit Laufzeit bis Mai 2022 (WKN: A14J7A) zu Handelsschluss -12,91% leichter als am Vortag. Offenbar fürchten Investoren im großen Maßstab um die Liquidität des Konzerns. Die im März vollzogene Aktienplatzierung zu einem außergewöhnlich hohen Stückpreis durch den chinesischen Großinvestor Masterwork wies schon auf akuten Kapitalbedarf hin.
Die Heidelberg-Aktie schloss am Freitag zum ersten Mal seit 5. Dezember 2012 unter 1 Euro bei 0,998 Euro. Negative Expertenstimmen befeuerten am letzten Handelstag der Woche den Verkaufsdruck. Warburg-Analyst Eggert Kuls bringt sogar eine Kapitalerhöhung ins Spiel. Laut Unternehmen sorgt ein konjunktureller Abschwung für "Investitionszurückhaltung" bei Kunden, was Heidelberg dazu veranlasst, selbst Investitionen zu kürzen beziehungsweise zurückzustellen. In 2019 wird "HDD" ein EBITDA in Höhe von 6,5 bis 7% des Umsatzes erzielen – bislang war eine Spanne von 7,5 bis 8,0% in Aussicht gestellt worden. Warburg Research zweifelt daran, dass die Ziele erreicht werden.
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