Heineken-Aktie -6%: Das steckt dahinter
Heineken (WKN: A0CA0G) stürzt am Montag um -6,2% auf 90,52 € ab. Ein sehr ungewöhnliches Bild für die eigentlich so konservative Brauerei-Aktie. Doch was steckt hinter dem Abverkauf? Und müssen Anleger jetzt Maßnahmen ergreifen?
Heineken N.V. braut und verkauft weltweit Bier und Apfelwein. Das Unternehmen bietet auch alkoholfreie Getränke und Wasser an. Seine Bieren bietet es dabei vor allem unter den Marken Heineken, Amstel, Sol, Tiger, Birra Moretti, Pure Piraña, Desperados, Edelweiss und Lagunitas an. Heineken N.V. wurde 1864 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Amsterdam, Niederlande. An der Börse ist das Unternehmen 55,8 Milliarden € wert.
Bier ist den Kunden zu teuer
Wie die neuen Quartalszahlen von Heineken offenbaren, steckt das niederländische Traditionsunternehmen in einigen Schwierigkeiten. So hat der Brauereikonzern im abgelaufenen Q2 2023 aus eigener Kraft insgesamt 5,6% weniger Volumen als im Vorjahr umsetzen können. Laut einer Erklärung des Managements hat dies vor allem mit schwachen Schwellenländermärkten zu tun, welche den Absatz auf 120,1 Millionen Hektoliter drückten.
Als weitere Ursache für den schwachen Absatz nannte Heineken zudem die hohen Preise, die immer häufiger Kunden abschreckten. Letztere wirkten sich zwar positiv auf die Umsatzzahlen von 17,4 Milliarden € (+6,3% Y-o-Y), aber sehr negativ auf den Gewinn von 1,16 Milliarden € (-8,6% Y-o-Y) aus.
Prognose gestrichen
Mit diesen Ergebnissen verfehlte der Brauereikonzern auch alle Erwartungen der Wall Street und musste infolgedessen auch die Aussichten für das restliche Geschäftsjahr zusammenstreichen. Statt eines hohen einstelligen Gewinnwachstums erwartet der Konzern trotz einer vorausgesagten Erholung im zweiten Halbjahr nur noch Gewinnstabilität bis hin zu einem minimalen Wachstum.
Als Reaktion verkaufen Anleger die Aktie am Montag heftig ab und schicken das Papier auf das Niveau vom Jahreswechsel zurück. Aber sollten Investoren jetzt die Chance zum Einstieg nutzen?
Langsam attraktiv
Auch wenn die Aktie von Heineken am Montag deutlich Federn lässt, ist der Brauereikonzern mit einem Forward-KGV von 18 zunächst einmal eher fair als unterbewertet.
Vor allem da sich die Bierbranche in der aktuellen Krise als deutlich zyklischer erweist als bisher erwartet, sollten Anleger hier nicht mehr dem Narrativ des krisensicheren Dividendenzahlers folgen, sondern besser echte Tiefstkurse abwarten, um die Aktie günstig einzusammeln.
Vor diesem Hintergrund sollten Investoren meiner Meinung nach vorrangig die Tiefs aus dem Herbst 2022 ins Auge fassen. Im Bereich der 80 bis 85 € erscheint die Aktie wesentlich attraktiver.
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Forum der neuen Generation für Aktien.
Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Heineken. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.