Hella-Aktie: Macht ein Kauf hier noch Sinn?

Die Hella-Aktie (WKN: A13SX2) reagiert auf die Bekanntgabe des Geschäftsberichtes für 2022 mit einem leichten Anstieg von 0,4% auf aktuell 76,70 €. Damit hat sie den Kursrückgang im Zuge der Bankenkrise wieder abgeschüttelt. Der Titel des Automobilzulieferers hat ein interessantes Alleinstellungsmerkmal.

Hella ist ein weltweit führender Automobilzulieferer. Der Konzern ist auf Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik spezialisiert. Mehrheitsaktionär ist Faurecia SE mit einem Anteil von 80,6%. Da ein Übernahmeangebot vorliegt, agiert der Zulieferer bereits unter der gemeinsamen Dachgesellschaft Forvia. Der Hauptsitz ist in Lippstadt in Nordrheinwestfalen; daneben unterhält das Unternehmen 125 Standorte in 35 Ländern. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 8,5 Milliarden €.

Geschäftsentwicklung stark verbessert

Durch die Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr bezieht sich der neue Geschäftsbericht nur auf den Zeitraum vom 01. Juni bis zum 31. Dezember. Trotz des sehr anspruchsvollen Geschäftsjahres ist es gelungen, hervorragende Zahlen zu erzielen.

Der Umsatz des Rumpfjahres beträgt demnach 4,4 Milliarden €. Zuvor waren es in 12 Monaten 6,3 Milliarden €. Besonders stark hat sich das China-Geschäft entwickelt, weil die Nachfrage nach Lichtsystemen stark gestiegen ist. Die anderen Sparten trugen ebenfalls wesentlich zu der Verbesserung bei.

Das operative EBIT landete bei 222 Millionen €, was gegenüber dem gesamten Vorjahreswert von 279 Millionen €  eine deutliche Steigerung ist. Die operative EBIT-Marge verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 5%.

Insgesamt hat sich das Lippstädter Unternehmen während diesem Zeitraum hervorragend entwickelt.

Michel Favre, Vorstandsvorsitzender von Hella, kommentiert die Geschäftsentwicklung so:

Das Rumpfgeschäftsjahr 2022 war von vielen Herausforderungen geprägt. Als Unternehmen haben wir dennoch eine hohe Resilienz bewiesen und sehr solide gewirtschaftet. Wir haben insbesondere unsere Geschäftsaktivitäten in den asiatischen und amerikanischen Märkten proaktiv vorangetrieben und unser Geschäft weiter internationalisiert.

Erfolg auch in 2023 gewährleistet

Für das laufende Geschäftsjahr gibt das Management sich zuversichtlich. Die Basis hierfür ist der hohe Auftragsbestand. Zuletzt konnte monatlich ein Auftragseingang von rund 1 Milliarde € verzeichnet werden. Somit ist die Produktion bis weit ins laufende Jahr gesichert.

Beim Umsatz wird ein Wert von 8 bis 8,5 Milliarden € erwartet. Die operative EBIT-Marge soll auf 5,5 bis 7% steigen. Das ist eine deutliche Erhöhung gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr.

Sonderdividende vorgeschlagen

An der Basisdividende von 0,27 € pro Aktie wird weiterhin festgehalten. Aufgrund des hohen Verkaufserlöses der Tochtergesellschaft HBPO für 250 Millionen € wird zusätzlich eine Sonderdividende von 2,61 € ausgeschüttet.

Die Gesamtdividende von 2,88 € entspricht einer momentanen Rendite von 3,7%.

Was bedeutet das bestehende Übernahmeangebot für die Hella-Aktie?

Faurecia hat den Aktionären 2022 ein Übernahmeangebot zu einem Aktienpreis von 60 € unterbreitet, momentan liegt es zur Genehmigung bei der zuständigen Stelle. Entscheidend für die weitere Entwicklung ist somit die Genehmigung bzw. die Ablehnung.

Da der aktuelle Kurs deutlich über dem Übernahmepreis liegt, ist mit einem weiteren Anstieg nicht zu rechnen. Sollte es zu einer Genehmigung kommen und die restlichen Aktionäre ihre Aktien zu 60 € nicht verkaufen, kann es zu einem erhöhten Übernahmeangebot kommen. Hierauf sollten Aktionäre sich jedoch nicht verlassen.

Momentan bietet sich ein Kauf der Hella-Aktie nicht an, die Faurecia-Aktie ist wesentlich aussichtsreicher. In diesem Artikel bin ich bereits auf die Gegenüberstellung beider Papiere eingegangen.

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