Hellofresh-Aktie +15%: Wo kommt der Aufschwung her?
Bei der HelloFresh-Aktie (WKN: A16140) gibt es dieser Tage mächtig Bewegung an der Börse. Nachdem der Kurs des Kochboxenversenders Ende vergangener Woche auf ein neues Allzeittief stürzte, drehte er zum Wochenbeginn stark nach oben. Bereits am gestrigen Montag gelang dem MDAX-Titel ein Kurssprung von +7%. Am Dienstagmorgen setzt die Aktie ihren Aufwärtstrend mit einem satten Plus von +15% fort. Was steckt hinter der unerwarteten Trendwende?
Eine Bank ändert ihre Meinung
Im Wesentlichen ist es eine neue Einschätzung eines Schwergewichts der internationalen Finanzszene: der US-Großbank JPMorgan. Sie hob zum Wochenauftakt den Status „Negative Catalyst Watch“ für die Hellofresh-Aktie auf.
Was ein wenig kryptisch klingt, heißt übersetzt, dass sich die Aussichten für den Kochboxenversender wieder gebessert haben. Die Analysten von JPMorgan glauben demnach nicht mehr an weitere Kursrückgänge.
In ihrer neuesten Studie vergibt die Großbank das Rating „Neutral“ mit einem Kursziel von 7 €. Das bedeutet, dass die Banker von JPMorgan der Hellofresh-Aktie durchaus eine Upside zutrauen, und zwar in Höhe von +25% gegenüber dem aktuellen Kurs.
JPMorgan schreibt in seiner Studie, dass das Kochboxengeschäft auf dem nordamerikanischen Markt Anzeichen einer Stabilisierung zeige. Zudem halten die Banker die Bewertung des Essenversenders für attraktiv. Laut Einschätzung der Bank sollten Anleger aber trotzdem vorsichtig sein, denn Hinweise für eine dauerhafte Erholung gebe es noch nicht.
Ist das die charttechnische Wende?
Charttechnisch könnte sich die Hellofresh-Aktie an einem Wendepunkt befinden. Durch das massive Kursplus zum Wochenbeginn wurde die Trendlinie des Abwärtstrends der letzten Wochen nach oben durchbrochen. Dadurch könnte sich eine Wende zu einem Aufwärtstrend ergeben.
Eine ganz schlechte Kombination
Ich bin nach wie vor kein Fan der Hellofresh-Aktie, und zwar aus folgenden Gründen: Der MDAX-Titel hat in den letzten drei Jahren -93% seines Wertes verloren. Bei Aktien mit Verlusten in dieser Größenordnung zweifeln Anleger eindeutig am Geschäftsmodell bzw. an der Existenzberechtigung eines Unternehmens.
Die Hellofresh-Aktie notiert inzwischen deutlich unter ihrem Ausgangsniveau vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Wenn man demnach die Kursexplosion der Jahre 2020 bis 2022 einfach ausblendet, ergibt sich immer noch eine stark negative Kursentwicklung.
Ein Blick auf die Finanzdaten zeigt auch klar, warum. Im vergangenen Jahr ist Hellofresh nicht mehr gewachsen. Das bedeutet, dass die Produkte des Kochboxenversenders trotz internationaler Expansion zu wenig attraktiv sind, um neue Kunden davon zu überzeugen.
Grauenvoll ist die Entwicklung des operativen Ergebnisses. Es ist in den letzten drei Geschäftsjahren kontinuierlich und in Summe um rund 70% zurückgegangen.
Ende vom Lied: Hellofresh ist kein Wachstumsunternehmen mehr und weiß auch nicht, wie man dauerhaft Geld verdient. Bei dieser Kombination rate ich Anlegern immer, die Finger von einer Aktie zu lassen – so günstig kann sie gar nicht bewertet sein.
ℹ️ HelloFresh vorgestellt
- Die HelloFresh SE mit Sitz in Berlin ist ein Anbieter sogenannter „Kochboxen“. Dabei handelt es sich um Pakete mit vorbereiteten Zutaten, vorwiegend aus lokalem Anbau, und einem Rezept.
- Die Boxen können von Verbrauchern selbst zu Mahlzeiten zubereitet werden. Die Kochboxen von HelloFresh sind in Abonnements erhältlich.
- Darüber hinaus bietet HelloFresh inzwischen auch Fertigmahlzeiten zur Bestellung an.
- Neben Deutschland ist der Kochboxenversender in zahlreichen weiteren Ländern aktiv.
- Das 2011 gegründete Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und aktuell ca. 950 Millionen € wert.
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