HelloFresh-Aktie -4%: Negativer Kommentar belastet
Die HelloFresh-Aktie (WKN: A16140) gerät am Montag unter Druck und markiert infolgedessen ein weiteres Tief seit dem Jahr 2019. Doch was belastet den Titel so stark, dass nach einem miserablen 2023 im neuen Jahr bereits ein Kursminus von 12% steht?
ℹ️ HelloFresh vorgestellt
Die HelloFresh SE ist ein Anbieter sogenannter „Kochboxen“. Dabei handelt es sich um Pakete mit vorbereiteten Zutaten, vorwiegend aus lokalem Anbau, und einem Rezept. Diese können von Verbrauchern selbst zu Mahlzeiten zubereitet werden. Die Kochboxen von HelloFresh sind in Abonnements erhältlich. Neben Deutschland ist der Kochboxenversender in zahlreichen weiteren Ländern aktiv. Das 2011 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin und ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX. An der Börse ist HelloFresh ca. 2,2 Milliarden € wert.
Nächster Kursrutsch
Einen schlechteren Jahresstart hätte es für Aktionäre von HelloFresh kaum geben können. Nachdem das Jahr 2023 bereits bescheiden für die Aktie ausgefallen war, scheint der Abverkauf im Januar kein Ende zu finden. Bereits -12% gaben die Anteilsscheine seit Silvester nach, was teilweise der Entwicklung am Montag zuzuschreiben ist.
Denn zum Wochenstart veröffentlichte das Bankhaus Exane BNP Paribas eine sehr negative Branchenstudie zu den Essenslieferanten, in deren Fokus HelloFresh stand. Analyst Andrew Gwynn stellte dabei folgende Frage in den Raum:
Was soll man mit einem Sektor machen, in dem der einzige, der überhaupt Geld verdient, eine Gewinnwarnung veröffentlicht?
Diese Aussage bezog sich auf die kürzliche Gewinnwarnung von HelloFresh, die die Aktie zuletzt abstürzen lassen hatte.
Trotz deutlicher Verbilligung und besserer Aussichten für 2024 ließ Gwynn kaum ein gutes Haar an dem Wert, was zu einem Absturz von in der Spitze -6% am Montag führte.
Charttechnisch grauenhaft
Weiter und weiter geht es mit der Aktie von HelloFresh nach diesem und einigen zuvor bereits negativ ausgefallenen Analystenmeinungen nach unten. Ein Boden scheint sich bei dem Wert bisher noch nicht auszubilden und selbst ein weiteres Abrutschen – im schlimmsten Fall unter die Marke von 10 € – ist nicht auszuschließen.
Ist die Aktie demnach ein klarer Verkaufskandidat?
Ein fallendes Messer, aber...
Tatsächlich ist die Aktie von HelloFresh ein fallendes Messer und es ist kaum absehbar, wie tief der Wert noch fallen wird. Gleichzeitig sollte ein Fakt nicht unbeachtet bleiben: Der Kochboxenversender ist extrem abgestraft, vergleichsweise günstig und schreibt anders als der Rest der Branche Gewinne.
Dementsprechend könnte der aktuelle Kursverfall die Basis für eine mittelfristige Turnaround-Spekulation im Zeitraum von ein bis drei Jahren sein. Primäre Katalysatoren für eine Aufwärtsbewegung wären operative Verbesserungen, eine Erholung der Konjunkturlage sowie eine Konsolidierung der Branche mit entsprechenden Übernahmen.
Allerdings ist diese Spekulation nur etwas für nervenstarke und entsprechend verlusttragfähige Anleger. Für die meisten empfiehlt es sich wohl eher, die Aktie aktuell nicht zu kaufen.
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