HelloFresh-Aktie hebt ab – Shortseller in Not?

Die Aktien von HelloFresh (WKN: A16140) springen heute mit zeitweise +8,48% hoch. Damit steigt die Aktie auf 22,75 €. Könnten die aktuellen Nachrichten den MDAX-Konzern auf eine lange Rallye schicken?

HelloFresh ist ein Anbieter von Mahlzeit-Sets, die überwiegend aus lokalen Zutaten zusammengestellt werden. Dazu arbeitet HelloFresh direkt mit Lebensmittelzulieferern zusammen. Die Gruppe agiert mit eigenständigen Tochtergesellschaften in zahlreichen Ländern, international spielen vor allem die USA die größte Rolle für den ehemaligen DAX-Konzern. An der Börse ist HelloFresh aktuell 3,53 Milliarden € wert.

Analyst setzt Kursziel 37 €

Gute Nachrichten gab es heute Morgen in jedem Fall schon einmal. Die Jefferies Financial Group veröffentlichte eine neue Studie zu dem Lebensmittellieferdienst, in der sie das Kursziel auf satte 37 € setzte. Damit hat die Aktie laut dem Analystenhaus ein Kurspotenzial von 75,27% gegenüber den Schlusskursen des Vortages.

Damit reiht sich Jefferies nahtlos in eine ganze Reihe von Bankhäusern ein, die der HelloFresh Aktie deutliches Kurspotenzial einräumen. Aus den vergangenen drei Monaten waren es allein die folgenden fünf Institute:

Bye-bye Shortseller?

Doch ist das vergleichsweise durchschnittliche Kursziel nun der Auslöser für einen so massiven Kurssprung? Vermutlich nur teilweise. Zur Wahrheit gehört tatsächlich, dass HelloFresh eine der am stärksten geshorteten Aktien in Deutschland ist und immer wieder Leerverkäufer-Attacken standhalten muss.

Erst gestern Nacht wurde bekannt, dass einer der prominentesten Bären bei der Aktie, Leerverkäufer Mirabella Financial Services, seine Short-Positionen massiv erhöht hat, obwohl die Aktie bereits im November einen massiven Short Squeeze erlebte.

Dies könnte auch heute die Ursache für den Kurssprung sein und die Aktionäre in der Hoffnung bestärken, dass die Attacken bald vorübergehen werden. Mehrheitlich geht die Berichterstattung davon aus, dass die Bären spätestens bei guten Quartalsergebnissen (Veröffentlichung 27. Februar) von der Aktie ablassen werden.

Wachstumswette mit Konjunktursorgen

Also kommt vielleicht bald der perfekte Zeitpunkt, um bei HelloFresh einzusteigen? Vielleicht. Zunächst einmal müssen die operativen Hausaufgaben beim Lebensmittellieferdienst gemacht werden, denn nur bei einem positiven Q4 plus entsprechendem Ausblick könnten die Shortseller-Attacken endlich zum Erliegen kommen.

Zwar ist HelloFresh ein strammer Wachstumswert, dürfte aber kräftig an der Konjunktur hängen. Die Kochboxen des Berliner Unternehmens könnten vielen Verbrauchern irgendwann zu teuer und eingespart werden.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger noch mal vorsichtiger bei der Aktie sein und hier eher auf eine langfristig positive Entwicklung in den nächsten Jahren anstatt auf einen kurzfristigen Trading-Gewinn setzen.

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