Helma Eigenheimbau-Aktie: + 70% in 3 Tagen! Warum?
Nachdem sich die Helma Eigenheimbau-Aktie (WKN: A0EQ57) anderthalb Jahre im freien Fall befand, gelang ihr Ende letzter Woche eine völlig überraschende Trendwende. Am Donnerstag und am Freitag schoss das Papier des Massivhausbauers um über +40% in die Höhe und auch zum Wochenbeginn setzt das Papier seinen Kursaufschwung mit einem Plus von über 30% fort. Was hat die massive Gegenbewegung ausgelöst?
Helma Eigenheimbau ist ein Massivhausanbieter mit Sitz in Lehrte bei Hannover. Das Unternehmen entwickelt, plant und verkauft teil- und schlüsselfertige Einfamilien- und Doppelhäuser und übernimmt zudem die Bauleitung. Helma ist einer der führenden deutschen Massivhausbauer und an der Börse derzeit mit 26 Millionen € bewertet.
Eine Einigung mit den Gläubigern
Es ist die gute Nachricht, dass sich das Unternehmen mit seinen Gläubigern über die zukünftige Finanzierung geeinigt hat. Nach einer Reihe von Umsatz- und Gewinnwarnungen war die Refinanzierung der bestehende Kreditverbindlichkeiten notwendig geworden.
Am vergangenen Donnerstag wurde eine Vereinbarung zwischen Helma und den Kreditgebern abgeschlossen, nach der die Tilgungs- und Kündigungsmodalitäten neu vereinbart wurden. Darüber hinaus einigten sich die Parteien darüber, dass bis Oktober dieses Jahres ein durch einen externen Dritten zu evaluierendes Restrukturierungskonzept erarbeitet werden soll. Helma Eigenheimbau gibt das in den kommenden Monaten die Sicherheit, sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können.
Doch Anleger sollten die auf den ersten Blick gute Nachricht mit einer gewissen Vorsicht genießen, denn die Refinanzierung und Sanierung des Unternehmens sieht auch Maßnahmen nach dem StaRUG (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) vor. Wie die jüngsten Beispiele Gerry Weber und Leoni gezeigt haben, kann dies am Ende zur vollständigen Enteignung der bestehenden Aktionäre ohne Gegenleistung führen.
Charttechnik außer Kraft
Charttechnisch lässt sich die Helma Eigenheimbau-Aktie nach den riesigen Kurssprüngen der letzten Tage kaum beurteilen. Aufgrund des kontinuierlichen Kursrückgangs in den vergangenen Monaten sind so gut wie keine Widerstandszonen auszumachen, bis zu denen der Aktienkurs steigen könnte.
Die Probleme bleiben
Trotz der guten Nachrichten von der Finanzierungsfront ist die Helma Eigenheimbau-Aktie meines Erachtens immer noch kein Investment wert. An den strategischen und operativen Problemen des Unternehmens hat sich dadurch wenig geändert.
Die Kosten für Immobilienfinanzierungen sind immer noch sehr hoch und wirken sich nachteilig auf die Bautätigkeit in Deutschland aus. Eine Senkung der Leitzinsen ist vorerst nicht absehbar. Ich glaube, dass die Gefahr einer abermaligen Kurskorrektur der Helma Eigenheimbau-Aktie in den kommenden Wochen sehr groß ist.
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Forum der neuen Generation für Aktien!