Hensoldt-Aktie: Das feiern die Anleger!

Willkommen im MDAX: Mit einem Kursfeuerwerk haben Anleger am Donnerstag die Hensoldt-Aktie (WKN: HAG000) gefeiert. Vor allem im späten Handel legte das Papier rasant zu, am Ende standen bei Tradegate fast +11% und 37,14 € auf der Kurstafel. Was verzückt die Investoren? Und hat die Aktie noch mehr Potenzial?

Hensoldt AG

Die Hensoldt AG ist aus ehemaligen Geschäftsbereichen des Luftfahrtkonzerns Airbus entstanden. Die Rüstungsfirma mit Sitz in Taufkirchen bei München ist spezialisiert auf Radar- und Sensortechnologien sowie elektronische Ausstattung für Kampfjets. Seit September 2020 ist die Aktie an der deutschen Börse notiert, Großaktionäre sind die Bundesregierung und der italienische Rüstungshersteller Leonardo mit jeweils 25,1%. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt derzeit bei 4,17 Milliarden €.

Altes Jahreshoch pulverisiert

„An Tagen wie diesen“ sang einst die Rockband „Die Toten Hosen“ – einen Tag wie diesen Donnerstag werden Aktionäre von Hensoldt wohl nicht so schnell vergessen, denn da herrschte alles andere als tote Hose. Das vorherige Jahreshoch, das bei 36,10 € lag, wurde am späten Abend nahezu pulverisiert. Dabei war eigentlich gar nichts passiert, oder?

Umsatz wird sich verdoppeln

Eine offizielle Verlautbarung des Rüstungskonzerns gab es am Donnerstag zwar nicht. Sehr wohl aber Aussagen der Führungsspitze in diversen Interviews. So wurde Hensoldt-Chef Thomas Müller in Frankfurt mit den Worten zitiert: „Wir werden signifikante Auftragseingänge im zweiten Quartal sehen und natürlich auch im zweiten Halbjahr.“

Damit bezog sich Müller auf das Sondervermögen der Bundeswehr, das infolge des Krieges in der Ukraine geschaffen wurde. Dieses Beschaffungsprogramm umfasst 100 Milliarden € – und Hensoldt wird davon in erheblichem Maße profitieren. Laut CEO Müller werde sich der Umsatz, der bereits in 2022 um 16% auf 1,71 Milliarden € gestiegen war, in den kommenden Jahren verdoppeln.

Die Taufkirchener profitieren dabei nicht nur vom Sondervermögen der Bundeswehr. Wie das Management durchblicken ließ, rechnet man auch mit Aufträgen von der europäischen Ebene. Interessante Aussagen machte diesbezüglich Finanzchef Christian Ladurner in einem Fernsehinterview.

Nach seinen Angaben werde der Wachstumstrend „sehr nachhaltig für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus“ ausfallen. Die bereits sehr hohe bereinigte EBITDA-Marge von mehr als 20% werde auf diesem Niveau bleiben und eventuell sogar noch ausgebaut werden können, sagte er CFO.

Aufstieg in den MDAX

Der Ende März beschlossene und am Donnerstag auf dem Frankfurter Börsenparkett gefeierte Aufstieg in den MDAX hat für das Unternehmen natürlich auch eine große Bedeutung. Damit würden laut Hensoldt-Chef Thomas Müller nicht nur die Erfolge der vergangenen Jahre gewürdigt, sondern der Konzern erfahre damit auch eine gesteigerte Aufmerksamkeit und rücke bei Fonds auf die Investitionsliste. „Also in jeder Hinsicht ein positives Event“, sagte Müller in einem Fernsehauftritt.

Sei ängstlich, wenn andere gierig sind

Nur zwei Jahre nach dem Börsengang steht die Hensoldt AG aktuell sehr gut da. Umsatz und Gewinn wachsen kräftig. Anteilseigner erhalten zudem zwar in diesem Jahr nur eine sehr bescheidene Dividende von 0,30 €, was einer Dividendenrendite von 0,8% entspricht, doch die Ausschüttungen sollen in den kommenden Jahren wachsen.

Gleichwohl geht die aktuelle Euphorie meiner Meinung nach zu weit, immerhin weist Hensoldt bereits einen Börsenwert von über 4 Milliarden € auf. Anleger sollten sich nach dem Kursfeuerwerk einen Börsenspruch von Investoren-Legende Warren Buffett vor Augen führen: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind." Will heißen: Gewinnmitnahmen in Erwägung ziehen.

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