Hensoldt-Aktie: Das klingt alles sehr gut

Am Montag und Dienstag verbuchte die Hensoldt-Aktie in Summe in kräftiges Kursminus von 10%. Doch am Mittwoch und am Donnerstagmorgen erholt sich das Papier des deutschen Rüstungselektronikherstellers wieder leicht. Gibt es gute Nachrichten und ist die Hensoldt-Aktie ein attraktives Investment?

Positive Nachrichten am Kapitalmarkttag

Hensoldt präsentierte an seinem Kapitalmarkttag gleich eine ganze Reihe an Informationen, die Anlegern gut gefallen dürften. So gab das Management bekannt, dass der Auftragseingang mittelfristig deutlich schneller wachsen wird als der Umsatz: Im Klartext: Hensoldt schiebt einen Berg an Aufträgen vor sich her, der in den kommenden Jahren zu einem deutlichen Umsatzwachstum führen wird.

Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden €. Im kommenden Jahr peilt Hensoldt ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich an. Mittelfristig erwartet der Rüstungskonzern dann jährliche Erlössteigerungen von 10%.

Sehr gut gefallen haben dürfte Investoren auch die Aussage, dass der operative Gewinn stärker als der Umsatz steigen soll. Im laufenden Geschäftsjahr wird die bereinigte operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 18 bis 19% betragen. Mittelfristig strebt Hensoldt eine operative Marge von über 20% an.

Und noch eine gute Nachricht für Aktionäre: Sie sollen nach dem Willen der Unternehmensführung in Zukunft noch stärker am Geschäftserfolg partizipieren. Hensoldt will in den kommenden Jahren 30 bis 40% des Nettogewinns an seine Anteilseigner ausschütten. Nachdem die Dividende zuletzt bei 0,40 € je Aktie lag, soll sie auf 0,47 € ansteigen. Das entspricht einer aktuellen Dividendenrendite von 1,3%.

Charttechnische Spannung

Bei Hensoldt herrscht dieser Tage charttechnische Hochspannung. Der Aktienkurs ist an die unteren Trendlinie des seit Anfang Oktober bestehenden Aufwärtstrends geraten.

Um den Trend zu halten, muss die Hensoldt-Aktie in den kommenden Tagen Kurssteigerungen zeigen. Ansonsten wäre der Trend nach zwei Monaten bereits wieder zu Ende.

Politischer Rückenwind, aber eine hohe Bewertung

Die Hensoldt-Aktie hat zweifellos weiteres Wachstumspotenzial. Deutschland und andere NATO-Mitgliedsstaaten werden in den nächsten Jahren ihre Verteidigungsausgaben weiter erhöhen müssen. Der designierte US-Präsident Trump wird es seinen Verbündeten nicht durchgehen lassen, das 2%-Ziel der NATO zu verfehlen.

Für Hensoldt bedeutet das politischen Rückenwind. Auch vonseiten der deutschen Politik könnte es ab dem kommenden Jahr politischen Rückenwind geben. Derzeit deutet alles auf eine neue unionsgeführte Bundesregierung nach der Bundestagswahl hin. Die Union befürwortet eine weitere Erhöhung des deutschen Wehretats.

Sorgen macht lediglich die Bewertung der Hensoldt-Aktie. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32 und einem Forward-KGV von 22 ist der MDAX-Titel für ein Unternehmen der Rüstungsbranche ziemlich sportlich bewertet.

Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass das Aufwärtspotenzial bei der Hensoldt-Aktie relativ begrenzt ist. Die Aktien von Rheinmetall und anderen Rüstungskonzernen haben in meinen Augen etwas mehr Kurspotenzial.

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