Hensoldt-Aktie: Ist die Luft raus?

Hensoldt

Am Freitag ließ die Hensoldt-Aktie (WKN: HAG000) mit einem Kursverlust von über -7% mächtig Federn. Der Wochenstart sieht mit einem leichten Plus wieder deutlich erfreulicher aus. Geht dem deutschen Rüstungskonzern die Puste an der Börse aus oder war es nur eine sehr kurze Kurskonsolidierung?

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ℹ️ Hensoldt vorgestellt

  • Die Hensoldt AG mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
  • Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
  • Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
  • Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 4,7 Milliarden € an der Börse wert.

Analysten sehen kein weiteres Potenzial

Auslöser der starken Kurskorrektur zum Ende der letzten Handelswoche waren negative Analystenkommentare zu deutschen Rüstungskonzernen. Neben der Aktie des Panzergetriebeherstellers Renk traf es diesmal auch die Hensoldt-Aktie.

Das Analysehaus Warburg Research stufte den MDAX-Titel von „Kaufen“ auf „Halten“ ab und beließ das Kursziel bei 39,50 €. Damit sehen die Warburg-Analysten sogar ein leichtes Downside für die Hensoldt-Aktie.

Grund für die negativere Sichtweise der Analysten ist, dass Hensoldt zwar die Übernahme des Militärdienstleisters ESG erfolgreich abgeschlossen habe, aber das übernommene Unternehmen nicht vor 2028 einen positiven Ergebnisbeitrag leisten werde. Laut Warburg Research sei die ESG-Übernahme zwar ein strategisch sinnvoller Schritt zur Ergänzung des Produkt- und Serviceangebots, bringe aber auf kurze Sicht keine Wertsteigerung.

Hensoldt hat für 100% der ESG-Anteile einen Kaufpreis von 675 Millionen € plus eine Earn-out Komponente von bis zu 55 Millionen € bezahlt. Der Konzern erwartet sich von der Übernahme Umsatzsynergien aus dem Cross-Selling von Produkten und Leistungen sowie jährliche Kosteneinsparungen von knapp 20 Millionen €.

Noch ist der Trend intakt

Der seit Jahresbeginn anhaltende Aufwärtstrend der Hensoldt-Aktie ist nach wie vor intakt. Bislang hat die untere Begrenzungslinie des Rüstungstitels gehalten.

Weitere stärkere Kursrücksetzer darf sich Hensoldt allerdings nicht mehr erlauben, da ansonsten mit einer charttechnischen Trendwende zu rechnen wäre.

Die Bewertung ist zu ambitioniert

Warburg Research geht davon aus, dass Hensoldt im ersten Quartal schwache Ergebnisse präsentieren wird. Die Analysten rechnen demnach damit, dass die Kursrallye des Rüstungswertes zu Ende gehen wird.

Ich sehe die Zukunft der Hensoldt-Aktie ähnlich wie die Analysten von Warburg und glaube nicht an eine Fortsetzung der Rallye. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 50 ist der MDAX-Wert sehr ambitioniert bewertet.

Das Unternehmen ist in den letzten Jahren solide gewachsen und weist stabil hohe Margen aus. Das reicht aber meines Erachtens nicht aus, um eine derart hohe Bewertung zu rechtfertigen.

Hensoldt ist zweifellos strategisch auf einem guten Pfad unterwegs. Trotzdem sollten Anleger die weitere Kursentwicklung der Hensoldt-Aktie von der Seitenlinie aus beobachten. Die Luft ist inzwischen sehr dünn geworden.

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