Hensoldt-Aktie: Wie geht's nach dem Auf und Ab weiter?

Für die Hensoldt-Aktie (WKN: HAG000) ging es am Donnerstag um rund -4% bergab. Am Freitagmorgen holt das Papier des deutschen Rüstungselektronikkonzerns diesen Verlust aber wieder auf und setzt sich an die Spitze im MDAX. Warum sind Anleger derzeit so unentschlossen in Bezug auf die Hensoldt-Aktie?

Hensoldt AG

ℹ️ Hensoldt vorgestellt

Die Hensoldt AG mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist. Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung. Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse. Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 2,6 Milliarden € an der Börse wert.

Frisches Geld für eine Übernahme

Auslöser der großen Kursschwankungen ist die geplante Übernahme des Rüstungsunternehmens ESG von der Beteiligungsgesellschaft Armira. Hensoldt wird sich den Zukauf rund 730 Millionen € kosten lassen. Neben einer Kapitalerhöhung wird der Konzern auch Kredite in Höhe von 450 Millionen € für den Unternehmenserwerb aufnehmen.

Für die Kapitalerhöhung wird Hensoldt 10,5 Millionen neue Aktien ausgeben. Sie sind ab diesem Jahr gewinnberechtigt. Die Bundesrepublik Deutschland, die über die Kreditanstalt für Wiederaufbau eine Beteiligung von 25,1% an Hensoldt hält, wird sich pro-rata an der Kapitalerhöhung beteiligen, um ihren Anteil konstant zu halten.

Bei der ESG handelt es sich um ein Unternehmen, das sicherheitsrelevante Elektronik- und IT-Systeme für das Militär, Behörden und Unternehmen entwickelt. Für Hensoldt ist die Übernahme des herstellerunabhängigen Systemintegrators ein wichtiger strategischer Baustein für den geplanten Ausbau des Konzerns.

Wann hört der Abwärtstrend auf?

Seit ihrem Jahreshoch Mitte April sich die Hensoldt-Aktie sehr schlecht entwickelt. Über ein halbes Jahr befindet sich die Rüstungsaktie nun schon in einem mehr oder weniger kontinuierlichen Abwärtstrend. Die Aktie ist inzwischen fast auf das Kursniveau zum Jahresbeginn gefallen. Der nächste wichtige Widerstand liegt bei ca. 21 €.

Ambitioniert, aber teuer

Trotz des Kursrückgangs der letzten Monate halte ich die Hensoldt-Aktie langfristig für ein aussichtsreiches Investment. Der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine und die Lage im Nahen Osten zeigen, dass die NATO in den kommenden Jahren viel Geld für die Sicherheit Europas und der Welt in die Hand nehmen muss. Hensoldt wird zweifellos davon profitieren.

Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 38 ist die Hensoldt-Aktie aber selbst für einen wachsenden Rüstungskonzern hoch bewertet. Das Unternehmen muss in den kommenden Quartalen beweisen, dass es seine ambitionierten Pläne mit Leben füllen kann.

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