H&M-Aktie: Das ist eine Enttäuschung

Für H&M verlief das Börsenjahr 2023 bis dato sehr erfreulich. Seit Jahresbeginn legten die Anteilsscheine des schwedischen Modehändlers um über +40% zu. Doch am Freitag ging es mit der H&M-Aktie (WKN: 872318) um rund -7% bergab. Was löste den Kursrutsch zum Wochenende aus?

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ℹ️ H&M vorgestellt

H&M (Kurzform für Hennes & Mauritz) ist ein schwedisches Textilhandelsunternehmen mit Sitz in Stockholm. In rund 4.500 Filialen sowie über den Onlinehandel verkauft das Unternehmen Kleidung, Modeaccessoires und Schuhe für Damen, Herren und Kinder. Zudem werden auch Kosmetika, Heimtextilien und Haushaltswaren angeboten. Der Börsenwert von H&M liegt derzeit bei ca. 19,2 Milliarden €.

Schwächer als erwartet

H&M legte zum Wochenende die Umsatzzahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal vor und diese fielen enttäuschend aus. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse zwar um 6% auf knapp 61 Milliarden schwedische Kronen. Bei der Berechnung der Umsätze in lokaler Währung hätte H&M jedoch gar kein Umsatzwachstum generiert. Das Wachstum kam somit nur durch positive Wechselkurseffekte zustande.

In einer ersten Reaktion auf die Umsatzzahlen zeigten sich die Investmentbank Jefferies und die RBC Bank ernüchtert. Beide verlautbarten, dass H&M schwächer als erwartet abgeschnitten habe.

Es gab aber auch positive Worte. So sehen die Analysten den schwedischen Bekleidungskonzern auf einem guten Weg bei der Verbesserung seiner Profitabilität. H&M hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 eine operative Marge von 10% zu erreichen. Deshalb legt das Unternehmen inzwischen mehr Wert auf die Marge als auf das Umsatzwachstum.

Auf der Trendlinie

Mit dem Kursrückgang vom Freitag fällt die H&M-Aktie auf die untere Trendlinie des bisherigen Aufwärtstrends zurück. Weitere fallende Kurse darf sich die Aktie somit nicht erlauben, da ansonsten der Trend gebrochen wäre und sich eine charttechnische Wende einstellen könnte.

Ein Schatten seiner selbst

H&M ist derzeit nur noch ein Schatten seiner selbst. Während die Schweden in der Vergangenheit kontinuierlich für zweistellige Umsatzwachstumsraten sorgten, erwarten Analysten für die kommenden drei Geschäftsjahre nur noch ein Wachstum von durchschnittlich 4%.

Die EBIT-Marge des Modekonzerns lag in den besten Zeiten bei knapp 20%. Die Prognosen gehen von 8% in den kommenden Jahren aus.

Unter dem Strich bedeutet das, dass H&M heute weder ein Wachstums- noch ein besonders profitables Unternehmen ist. Vor diesem Hintergrund ist die H&M-Aktie mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 70 meiner Meinung nach völlig überbewertet.

Ich rate Anlegern deshalb, die Finger von der H&M-Aktie zu lassen. Der Einzelhandel in Europa, besonders der Modehandel, befindet sich momentan in einer sehr schlechten Verfassung. Die schwache Konjunktur in Europa wird es H&M nicht leicht machen, seine Ziele zu erreichen.

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