Hochtief-Aktie: Das müssen Anleger jetzt beachten
Die Aktie des Baukonzerns Hochtief (WKN: 607000) kennt seit Jahresbeginn praktisch nur eine Richtung – nach oben. Der Kurs hat seitdem um stolze +70% zugelegt. Aktuell notiert das Papier bei 93,50 €. Der rasante Anstieg wirft natürlich eine Frage auf: Droht hier eine Kurskorrektur?
ℹ️ Hochtief vorgestellt
Die in Essen ansässige Hochtief AG zählt zu den führenden internationalen Baukonzernen. Der Baukonzern plant und baut, teilweise werden die Bauwerke auch in eigener Regie betrieben. Hochtief ist in den drei Märkten Europa, Nordamerika und Asien/Pazifik tätig. Der Umsatz außerhalb Deutschlands beträgt 97%. Großaktionär mit 68,01% ist die spanische ACS-Group. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 7,0 Milliarden €.
Geschäftsentwicklung weiterhin solide
Die positive Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr verstärkte sich im dritten Quartal. Der am 7. November veröffentlichte Quartalsbericht fiel dementsprechend gut aus. Der Konzernumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,5% auf 20,4 Milliarden €. Sehr stark fiel die Umsatzverbesserung in Nordamerika sowie Europa aus.
Die Ertragslage steigerte sich entsprechend. Das operative EBITDA wuchs nominell um 5,2% auf 908 Millionen €. Die operative Marge blieb mit 4,5% unverändert. Unterm Strich verblieb ein Konzernergebnis von 380,9 Millionen €. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis liegt laut Unternehmensangaben bei 403,1 Millionen €.
Die Zahlen der ersten neun Monate sind im Hinblick auf die schwächelnde Konjunktur sowie die nachlassende Bauleistung als gut zu bezeichnen.
Juan Santamaría Cases, Vorstandsvorsitzender der Hochtief AG, kommentierte die Resilienz so:
Hochtief steuert diesen Herausforderungen aktiv entgegen. Das Unternehmen ist aufgrund seiner geografischen Aufstellung sowie durch einen stark risikominimierten und wachsenden Auftragsbestand für die Zukunft gut positioniert.
Jahresprognose bestätigt
Aufgrund der bisherigen Gesamtentwicklung wird an der bisherigen Jahresprognose festgehalten. Danach wird mit einem Konzernergebnis von 510 bis 550 Millionen € festgehalten.
Eine gute Basis hierfür ist der starke Auftragseingang. In den ersten neun Monaten stieg er um 34% auf 27,8 Milliarden €. Der gesamte Bestand Ende September lag bei 56 Milliarden €.
Insgesamt profitiert der Essener Konzern von dem hohen Bedarf beim Umbau der Mobilitätswende sowie der Infrastruktur. Der Baukonzern ist mit seinem PPP-Geschäft (Public Private Partnership) sehr zufrieden, dies soll zukünftig ausgebaut werden.
Droht hier eine Überhitzung?
Die Aktie von Hochtief gehört 2023 zu den größten Kursgewinnern. Besonders beeindruckend ist das, da die Baubranche sich stark abkühlt. Der Vorteil des Baukonzerns ist, dass er im Bereich von Wohnimmobilien kaum tätig ist. In den Segmenten Straßenbau, Bahninfrastruktur sowie Digitalisierung besteht weiterhin großer Baubedarf.
Dennoch halte ich diesen Kursanstieg für sehr extrem und rechne daher mit einer stärkeren Korrekturphase. Dies wäre dann wieder eine gute Basis zum Einstieg. Bei dem jetzigen Kursniveau ist die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs größer als die einer weiteren Kurssteigerung.
Meiner Meinung nach ist die Aktie mit 80 € fair bewertet. Der rechnerische Gewinn pro Aktie (EPS) beträgt bei dem untersten Prognosewert rund 6,70 €. Bei dem jetzigen Kurs ergibt sich daraus ein KGV von 13,8. Das ist für einen Baukonzern mit einer EBITDA-Marge von 4,5% sehr hoch. Bei einem Kurs von 80 € liegt das KGV bei 11,9.
Jefferies sieht die Aktie mit einem Zielkurs von 90 € ebenfalls überbewertet, liegt aber deutlich über meiner Einschätzung.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 4,2%. Im Rahmen des 150-Jubiläums-Jahres könnte eine Anhebung erfolgen oder eine Sonderdividende gezahlt werden.
Mein Fazit: Aktie besser jetzt nicht kaufen, die Gefahr einer Kurskorrektur ist hoch.
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