Hochtief-Aktie: Setzt sich die Schaukelpartie fort?

Die Hochtief-Aktie (WKN: 607000) verhält sich seit der Bekanntgabe der neue Geschäftsergebnisse sehr volatil, eine eindeutige Tendenz ist nicht erkennbar. Aktuell steht sie bei 76,70 €. Im Langzeit-Chart ist ersichtlich, dass der starke Kursanstieg von 2014 bis 2017 mittlerweile wieder weitestgehend abgebaut ist, der Kurs steht wieder auf dem Niveau von Mitte 2015. Dennoch ist das Papier seit Jahresanfang um rund +42% gestiegen und befindet sich somit wieder in einem Aufwärtstrend. Wie geht die Kursentwicklung weiter?

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Die in Essen ansässige Hochtief AG zählt zu den führenden internationalen Baukonzernen. Sie plant, baut und betreibt die Bauwerke teilweise auch in eigener Regie. Der Konzern ist in den drei Märkten Europa, Nordamerika und Asien/Pazifik tätig, der Umsatz außerhalb Deutschlands beträgt 97%. Großaktionär mit 68,01% ist die spanische ACS-Group. Die Marktkapitalisierung beträgt 5,8 Milliarden €.

Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Start ins neue Jahr ist mit Blick auf die Geschäftszahlen gelungen. Der bereinigte Konzerngewinn stieg um 16,3% auf 137,50 Millionen €. Untern Strich verblieb ein Nettogewinn von 127,5 Millionen €, die sich daraus ergebende Netto-Marge liegt bei 2,2%.

Der Konzernumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16% auf 6,2 Milliarden €. Sehr stark war das Wachstum in Nordamerika und im asiatisch/pazifischen Raum. Europa dagegen wuchs eher geringfügig.

Sehr positiv hat sich auch der Auftragseingang entwickelt, er verbesserte sich um 30% auf 8,5 Milliarden €.

Juan Santamaría Cases, Chairman of the Executive Board, kommentierte den Jahresstart so:

Hochtief ist positiv in das Jahr 2023 gestartet und verzeichnete im ersten Quartal ein solides Wachstum bei Umsatz, Gewinn und Neuaufträgen.

Jahresprognose bestätigt

Insgesamt soll das bereinigte Jahresergebnis zwischen 510 und 550 Millionen € liegen, im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg es um 156% auf 522 Millionen €. Maximal liegt der erwartete Gewinn demnach rund 5% über dem des Vorjahres.

Sehr positiv ist, dass der Baukonzern über einen Auftragsbestand von 51,8 Milliarden € verfügt. Dabei wurde gezielt auf einen risikoarmen Auftragseingang geachtet.

Geht es weiter volatil zu?

Insgesamt verläuft der Kurs sehr volatil, momentan befindet er sich im Aufwärtstrend. Der Kursanstieg im laufenden Jahr ist mit +42% wieder an eine Grenze gekommen, bei der eine stärkere Korrektur wünschenswert wäre.

Ideal wäre ein deutlicher Rückgang in Richtung 65 €, das wäre eine gute Basis für erneute Kursgewinne. Das sieht auch Jefferies so, deren faire Bewertung liegt bei 70 €, somit sieht auch sie das momentane Niveau als zu hoch an.

Kursrückgang abwarten

Meiner Meinung nach ist die das Papier aktuell zu teuer, ich würde zu diesen Kursen nicht kaufen. Was mir an der Bilanz nicht gefällt, ist, dass die Eigenkapitalquote seit 2018 von rund 21% stetig zurückging auf zuletzt 7%. Außerdem ist die Gesamtrendite eher gering.

Was für einen Einstieg spricht, ist die momentane Dividendenrendite von 5,2%. Aber auch hier ist keine konstante Entwicklung zu erkennen, die Dividenden der letzten Jahre sind sehr unterschiedlich ausgefallen.

Insgesamt ist die weitere Kursentwicklung sehr schwer einzuschätzen, das Papier leidet unter dem Einfluss des Großaktionärs.

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