Höft & Wessel - Aufbruchstimmung nach Investoreneinstieg
Bei der Höft & Wessel AG (WKN: 601100) scheint sich nach dem Einstieg eines Großinvestors so etwas wie Aufbruchstimmung abzuzeichnen - darauf deutet zumindest der jüngste Kursverlauf hin. Noch zur Monatsmitte stand der hannoversche Hersteller von Ticketautomaten und mobilen Datenerfassungsgeräten aufgrund seiner Überschuldung und des andauernden Sanierungsprozesses unmittelbar vor der Pleite, doch eine außerordentliche Hauptversammlung am 18. Juli besorgte die Grundlage für einen rettenden Investor. Die Düsseldorfer Droege Group soll sich nach einem Kapitalschnitt im Verhältnis 5 zu 1 über eine anschließende Kapitalerhöhung im Verhältnis 1 zu 5 mit mehr als 75% an Höft & Wessel beteiligen und dafür bis zu 8,5 Millionen Euro frisches Kapital einbringen. Die größten Altaktionäre in Form der Firmengründer Michael Höft und Rolf Wessel verzichten dabei auf ihre Bezugsrechte und sollen bereits Aktienpakete auf Droege übertragen haben. Verzichten sollen auch die bisherigen Finanzierer auf einen Teil ihrer Forderungen.
Turnaround noch dieses Jahr?
Nach zuletzt deutlich negativen Betriebsergebnissen von -16,1 Millionen Euro in 2011 und -10,2 Millionen Euro in 2012 soll noch im laufenden Jahr der Turnaround vollzogen und ein EBIT in Höhe von über 2 Millionen Euro erzielt werden, wie bereits aus einer Unternehmensmeldung vom 12. Juli hervorgeht. Unter den Mitarbeitern dürfte von Aufbruchstimmung derzeit aber noch nicht viel zu spüren sein: Die circa 400 Beschäftigen müssen sich auf Mehrarbeit und Gehaltskürzungen oder im schlimmsten Fall gar Jobverluste gefasst machen. Bis zum Jahr 2018 will Höft & Wessel seinen Umsatz jährlich um rund 4 Prozent auf dann mehr als 100 Millionen Euro steigern. Vergangenen Freitag meldete der neue Investor per Stimmrechtsmitteilung bereits die Erlangung von 37,12% der Unternehmensanteile. Die Aktie legte in Frankfurt um fast 20% auf 0,93 Euro zu. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Droege auch über die Börse Anteile hinzukauft, da man laut eigenen Angaben bei seinen Beteiligungen grundsätzlich die 100% anstrebt.