Hornbach-Aktie: Das wäre ein Geschenk für Anleger

22.03.22

Die Hornbach-Holding (WKN: 608340) profitiert weiter vom ungebrochenen Baumarkt-Boom. Das unterstreichen auch die heute vorgelegten ungeprüften Geschäftszahlen. Mit dem Delisting der Baumarkt-Tochter Ende Februar spart die Gruppe zwar Kosten; für einen echten strukturellen Vorteil muss der Konzern jedoch noch einen Schritt weitergehen.

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Die Hornbach-Holding mit Sitz im pfälzischen Bornheim betreibt über 160 Bau- und Gartenmärkte in ganz Europa und ist außerdem im Baustoffgeschäft aktiv. Ende Februar hatte die Gesellschaft ihre Baumarkt-Sparte von der Börse genommen, um die Konzernstruktur zu vereinfachen. Dabei erhöhte die Holding ihre Beteiligung an der Tochter im Rahmen eines Delisting-Erwerbsangebots an die Aktionäre von 76 auf über 90%. Der Börsenwert des Gesamtkonzerns beläuft sich derzeit auf 1,9 Milliarden €.

Rekordergebnis dank hoher Nachfrage und Inflation

Nach einem deutlichen Plus bei Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Februar) steuert Hornbach auf weiteres Wachstum zu. Das geht aus den vorläufigen Kennzahlen hervor, die der Baumarktbetreiber am Dienstag vorgelegt hat.

Der Konzernumsatz stieg demnach gegenüber dem Vorjahr um +7,7% auf 5,9 Milliarden €. Die Erlöse im Baustoffgeschäft (+11,8%) und im Onlinehandel des Baumarkts (+10,5%) legten dabei besonders kräftig zu.

Ergebnisseitig hat die Hornbach-Gruppe den Vorjahresrekord nochmals übertroffen. So kletterte der operative Gewinn (EBIT) auf 364 Millionen € – ein Plus von 11%. Ursächlich für die starke Geschäftsentwicklung war den Angaben nach, dass Verbraucher in der Corona-Krise verstärkt in die Baumärkte geströmt sind. Auch durch die Preisinflation verbesserte sich das Ergebnis im Vorjahresvergleich überproportional stark.

„Guter Start ins neue Geschäftsjahr“

Die Details zur Ergebnisentwicklung und zum Jahresabschluss 2021/22 sowie die Umsatz- und Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2022/23 wird Hornbach zwar erst am 17. Mai 2022 veröffentlichen. Der Baumarktbetreiber sieht sich jedoch bereits nach wenigen Wochen weiter auf Wachstumskurs.

„Wir sehen einen guten Start ins neue Geschäftsjahr“, sagte Hornbach-Finanzchefin Karin Dohm der Nachrichtenagentur Reuters. So profitiere das Baumarktgeschäft weiter vom Verbraucherfokus „auf den eigenen Garten, das eigene Haus, den eigenen Balkon“. Auch die Verschränkung von Online-Shops und Filialen sowie das Thema Energieeffizienz spiele dem Konzern in die Karten, sagte Dohm.

Corona sorgte für Baumarkt-Boom

Vor über zwei Jahren haben pandemiebedingte Lockdown-Maßnahmen die Menschen erstmal in die eigenen vier Wände gezwungen. Viele nutzten die Zeit, um das Haus oder die Wohnung zu renovieren und den Garten zu verschönern. Bei den meist geöffneten Baumärkten klingelten entsprechend die Kassen.

Diese Entwicklung ist auch gut am Aktienkurs der Hornbach-Holding abzulesen. Seit dem Corona-Crash kletterte der Titel in der Spitze von 33 auf 140 €. Aufgrund der kriegsbedingten Gesamtmarktschwäche rutschte das Papier zwar zuletzt auf 125 € ab; mit den neuen vorläufigen Zahlen zeigen sich die Pfälzer operativ jedoch weiter voll auf Kurs.

Konsolidierung durch Squeeze-Out?

Die Beendigung der Doppelnotierung ist aus meiner Sicht eine sinnvolle Maßnahme zur Vereinfachung der Konzernstruktur. Die Gruppe spart durch das Delisting der Baumarkt-Sparte vor allem Kosten im Zusammenhang mit der Börsennotiz.

Einen strukturellen Vorteil bringt das Manöver zwar noch nicht. Vor allem hat die Muttergesellschaft noch keinen Zugriff auf den Cashflow des Baumarktgeschäfts. Das wäre jedoch mit einem Squeeze-Out möglich, da die Holding nun eine Beteiligungsquote von über 90% erreicht hat.

Für die Verschmelzung müsste die Holding den verbliebenen freien Aktionären der Horbach Baumarkt AG wieder ein Angebot unterbreiten, dessen Höhe anders als beim Delisting gutachterlich ermittelt werden müsste. Weil Hornbach Baumarkt wertvolle, nicht reproduzierbare Grundstücke besitzt, könnten dabei auch deutlich mehr als beim Delisting-Angebot von 47,50 € je Aktie rauskommen.

Gerade im Hinblick auf Verbesserungen beim Kurs-Gewinn-Verhältnis und der Dividendenrendite wäre die Konsolidierung für Anleger eine gute Einstiegschance.

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