Hornbach-Aktie: Reicht das für höhere Kurse?

Die Hornbach-Aktie (WKN: 608340) befindet sich seit Oktober letzten Jahres in einem langfristigen Aufwärtstrend und steht am Mittwoch aktuell bei knapp 85,50 €. Damit erreicht die Aktie wieder das Niveau von Mitte 2022. Damals beflügelte die Pandemie den Aktienkurs. Besitzt die Aktie jetzt noch Potenzial?

Ertrag überproportional gesteigert

Obwohl das zweite Quartal aufgrund der schlechten Witterungslage sowie der Kundenzurückhaltung schlechter ausfiel als das erste Quartal, sind die Halbjahreszahlen vom 25. September als recht gut zu bezeichnen. Dies gilt insbesondere für die Ertragslage. Hier machte sich eine gute Kostendisziplin bemerkbar.

Das operative EBIT stieg um 20% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 265,4 Millionen €. Beim Konzernergebnis mit 180,8 Millionen € fiel der Anstieg mit 35,3% noch deutlicher aus.

Der Umsatz in den ersten sechs Monaten blieb mit 3,4 Milliarden € auf Vorjahresniveau. Bei der Tochter Baustoff Union führte die schlechte Baukonjunktur zu einem Umsatzrückgang. Dieser wurde durch die Baumarktgruppe ausgeglichen.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr als sehr zufriedenstellend zu bezeichnen.

Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach-Gruppe, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Wir haben trotz insgesamt verhaltener Konsumstimmung und der intensiven Reisetätigkeit im Sommer sehr gute Ergebnisse erzielt.

Jahresprognose bestätigt

Von Euphorie ist trotz der guten Ergebnisverbesserung dennoch keine Rede. Beim bereinigten EBIT wird mit einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert mit 254 Millionen € gerechnet. Diese Prognose irritiert, da der Wert im ersten Halbjahr deutlich über dem erwarteten Wert liegt.

Beim Umsatz wird mit einem Wert von 6,2 Milliarden € auf Vorjahresniveau gerechnet.

Was ist weiterhin zu erwarten?

Insgesamt ist der Kursanstieg seit Jahresanfang mit einem Gewinn von rund einem Drittel sehr bemerkenswert. Meiner Meinung nach besitzt die Aktie zukünftig nur noch ein geringes Potenzial und ich gehe von einer Seitwärtsbewegung aus. Die Range dürfte zwischen 80 und 90 € liegen. Die Tochter Baustoff Union wird weiterhin unter der schlechten Baukonjunktur leiden. Eine weitere Kosteneinsparung in der Gruppe dürfte zukünftig kaum möglich sein.

Die Analysten sind unterschiedlicher Meinung. Kepler Cheuvreux mit 80 € und Metzler mit 85 € sind auf der vorsichtigen Seite. Warburg Research mit 102 € und die Baader Bank mit 95 € sind weiterhin zuversichtlich.

Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite mit aktuell 2,8%. Eine Dividendenkürzung dürfte eher unwahrscheinlich sein.

Mein Fazit: Vorerst sollten Anleger auf eine Korrektur warten. Wer bisher gute Kursgewinne erzielte, sollte über eine Realisierung oder zumindest eine Teilrealisierung nachdenken.