Hornbach-Aktie: Sind das wieder Kaufkurse?

Die Hornbach-Aktie (WKN: 608340) hat auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2022 mit einem Tagesabschlag von knapp -3% reagiert, konnte sich zuletzt jedoch wieder stabilisieren. Aktuell notiert sie bei knapp 72 € – etwa halb hoch wie Anfang 2022. Ist das Schlimmste nun überstanden?

Die Hornbach Holding AG & Co. KGaA ist die Muttergesellschaft der Hornbach-Gruppe. Sie verfügt über mehrere Beteiligungsgesellschaften im Bereich Handel und Immobilien. Die mit Abstand größte und wichtigste Beteiligungsgesellschaft ist die Hornbach-Baumarkt AG als Betreiber großflächiger Baumärkte mit integriertem Gartencenter im In- und Ausland. Abgerundet werden die Handelsaktivitäten durch die Tochter Hornbach Baustoff Union GmbH mit dem Fokus auf gewerbliche Kunden. Hauptsitz der Holding ist Bornheim in Rheinland-Pfalz. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,15 Milliarden €.

Corona-Boom ist vorbei

Im Gegensatz zum sehr starken Geschäftsjahr 2021 macht sich der Corona-Sonderfaktor bei Hornbach kaum noch bemerkbar. Im Lockdown führten die Arbeiten an Haus und Garten zu einer Sonderkonjunktur.

Mittlerweile dominiert wieder das normale Tagesgeschäft die Geschäftsentwicklung. Dennoch spricht das Handelsunternehmen von einer guten Nachfrage nach Produkten für Haus- und Garten.

Das Online-Geschäft ist dabei stark rückläufig, die Kunden bevorzugen wieder die persönliche Beratung vor Ort.

Gestiegene Kosten belasten Ertrag

Die gestiegenen Kosten in dem sehr anspruchsvollen Geschäftsjahr führten zu einem deutlichen Rückgang beim Ertrag: Das bereinigte EBIT reduzierte sich um -20% gegenüber 2021 auf 290 Millionen €. Bezieht man es allerdings auf das Geschäftsjahr 2019, ergibt sich ein Anstieg von +28%. Somit sollte der Rückgang nicht überbewertet werden.

Beim Umsatz war eine entgegengesetzte Entwicklung zu beobachten. So verbesserten sich die Einnahmen um +6,6% auf 6,3 Milliarden €. Besonders stark war der Umsatz im Resteuropa außerhalb Deutschlands, wo ein Plus von 9,8% auf 2,9 Milliarden € erzielt wurde.

CEO Albrecht Hornbach beschreibt das abgelaufene Jahr so:

Vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten, anhaltend hoher Inflation und einer Konsumentenstimmung auf historischem Tiefststand, war das Geschäftsjahr 2022/23 für die Handelsbranche sehr herausfordernd. Allerdings blieb die Nachfrage nach Heimwerkerprodukten auf einem anhaltend hohen Niveau, da die Menschen Investitionen in Ihr Zuhause auch weiterhin priorisierten.

Die Prognose für das laufende Jahr erfolgt erst am 16. Mai bei der Bilanzpressekonferenz, die Schätzungen dürften sich auf ähnlichen Niveaus wie 2022 bewegen. Die Dividende mit 2,40 € dürfte auch unverändert bleiben, dies entspricht momentan einer Rendite von 3,3%.

Ist die Hornbach-Aktie jetzt wieder kaufenswert?

Der Kursrückgang seit dem Hoch im Februar ist mit -15% schon weit fortgeschritten. Für eine Bodenbildung ist es wichtig, dass sich der Kurs auf dem jetzigen Niveau stabilisiert. Ein gesunder Kursanstieg startet von einem solchen Boden.

Für ein Handelsunternehmen mit diesem Umsatz und einer guten Ertragslage ist eine Marktkapitalisierung von rund 1,1 Milliarden € nicht zu hoch.

Potenzial vorhanden

Ich halte die Aktie nicht für überbewertet und sehe mittelfristig weiteres Potenzial. Ein erster Zielkurs für mich liegt bei 90 €, das entspricht einer Marktkapitalisierung von rund 1,45 Milliarden €. Die Analysehäuser Warburg Research und Berenberg sehen Kurse deutlich über 100 € als fair an.

Was für die Hornbach-Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite mit 3,3%. Das Papier eignet sich damit gut als Depotbeimischung.

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