Hornbach: Auf den Spuren von Home Depot?

Sascha
19.05.20

Der Vergleich mit dem Papier der US-amerikanischen Baumarktkette Home Depot adelt eigentlich jede Aktie, natürlich auch Hornbach Baumarkt (WKN: 608440). Denn der US-Titel hat sich seit dem Börsengang am 22. September 1981 sage und schreibe mehr als ver8178facht (kein Schreibfehler!).

Dass Hornbach in den kommenden knapp 40 Jahren eine ähnliche Performance schafft, glaube ich nicht. Wobei wir unterscheiden müssen, da an der Börse zwei verschiedene Hornbach-Aktien gelistet sind: das Papier der Hornbach Holding sowie der Hornbach Baumarkt. Allerdings sind beide Unternehmen sehr eng miteinander verflochten, konkret hält die Hornbach Holding 76,4% des Aktienkapitals der Hornbach Baumarkt.

Gute Nachrichten von beiden Gesellschaften!

Auf Basis des Verlaufs des ersten Quartals haben sowohl die Hornbach Baumarkt als auch die Hornbach Holding ihre Prognosen für das laufende Geschäftsjahr konkretisiert sowie leicht angehoben. Zwar litten die Baumärkte im ersten Quartal unter den Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie. Allerdings kauften die Kunden zunächst verstärkt online und rennen dem Konzern seit der Wiedereröffnung regelrecht die Bude ein.

Daher konnten die kurzfristigen Einbußen aufgrund der Maßnahmen der Bundesregierung noch im laufenden Quartal überkompensiert werden. Zwar ist die Unsicherheit für den weiteren Jahresverlauf sehr hoch. Denn natürlich könnte es eine zweite Covid-19-Welle geben. Stand heute aber wird Hornbach Baumarkt im laufenden Geschäftsjahr 2020/2021 einen Jahresumsatz in etwa auf Vorjahresniveau von 4,4 Milliarden Euro erzielen.

Das EBIT hingegen wird leicht unter Vorjahresniveau gesehen, was natürlich mit den Kosten für die getroffenen Hygienemaßnahmen zusammenhängen dürfte. Gleiches gilt denn auch für die Muttergesellschaft, die Holding. Hier erwartet das Management ebenfalls einen Jahresumsatz in etwa auf Höhe des Vorjahresniveaus von 4,7 Milliarden Euro sowie ebenfalls ein EBIT leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

Fazit: Beide Aktien erscheinen kaufenswert, aber...

Da beide Unternehmen sehr eng miteinander verflochten sind, entwickeln sie sich auch stark parallel. Insofern erscheinen grundsätzlich – gerade nach diesen doch sehr guten Nachrichten – prinzipiell kaufenswert. Die Aktie der Hornbach Baumarkt ist dabei optisch deutlich günstiger, so dass man hier für das gleiche Geld mehr Stück erwerben kann. Zumal die Hornbach Baumarkt auch eine höhere Dividendenrendite von mehr als 3,6% p.a. aufweist.

Im Gegenzug ist aber die Aktie der Hornbach Holding von der fundamentalen Bewertung her günstiger. So weist die Aktie der Holding ein 2020er KGV von weniger als zehn auf, wohingegen die Hornbach Baumarkt mit einem 2020er KGV von über 17 bewertet wird. Die Dividendenrendite ist mit gut 2,9% zwar niedriger, die absolute Dividende je Aktie mit 1,60 Euro höher als die 0,75 Euro bei den Hornbach Baumarkt.

Am besten ist daher wohl, man entscheidet sich für eine der beiden Aktien oder aber investiert zu gleichen Teilen in beide Aktien. Das heißt, wenn Sie beispielsweise 10.000 Euro investieren möchten, kaufen Sie für 5.000 Euro die Aktie der Hornbach Baumarkt sowie für 5.000 Euro die Aktie der Hornbach Holding. Wobei Ihnen klar sein sollte, dass die Korrelation beider Aktien hoch ist. Denn der Holding geht es letzten Endes eben nur gut, wenn es der operativ tätigen Hornbach Baumarkt gut geht.

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